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Maschinenbau 2030

Vier Szenarien für den Wachstumsmotor Maschinenbau

In zehn Jahren könnten kundenspezifische Neumaschinen und radikale Service-Geschäftsmodelle aus der DACH-Region den weltweiten Maschinenbau beherrschen. Aber es könnte auch sein, dass milliardenschwere Tech-Unternehmen aus der Software- und Internet-Industrie Schlüsselpositionen im Maschinenmarkt erobern und den Grossteil der Wertschöpfung abgreifen – während gleichzeitig hochtransparente Einkaufs- und Service-Plattformen das Ersatzteilgeschäft an sich reissen. Die Deloitte-Studie „Maschinenbau 2030“ zeigt anhand vier realistischer Szenarien, worauf die Branche sich vorbereiten muss – und welche Massnahmen Unternehmen schon heute einleiten können, um für alle Szenarien richtig aufgestellt zu sein.

Die Schweiz ist eine führende Maschinenbau-Nation. Im Bereich Werkzeugmaschinenherstellung rangiert die Schweiz europaweit auf dem dritten Platz, direkt hinter den wesentlich grösseren Volkswirtschaften Deutschland und Italien. Typische Stärken wie Innovationskraft, Qualitätsbewusstsein und Zuverlässigkeit verhelfen der Schweiz zu einer erfolgreichen Marktpositionierung. Traditionell arbeitet die Schweizer Industrie eng mit ihren DACH-Nachbarn zusammen.

Die aktuelle Deloitte Studie „Maschinenbau 2030“ zeigt, dass selbst kritische künftige Entwicklungen nicht zum Untergang der Branche in der DACH-Region führen. Vielmehr wird das Engineering-Know-how aus Deutschland, Österreich und der Schweiz selbst dann weltweit weiterhin gefragt sein, falls Tech-Unternehmen das Geschäft dominieren sollten oder es den Wettbewerbern aus China gelingen sollte, die Technologieführerschaft in der Branche zu übernehmen. Andererseits erbringt die Analyse auch kein Szenario, in dem sich die Branche zufrieden zurücklehnen kann. So oder so: Die nächsten Jahrzehnte werden grosse Anstrengungen von den Maschinenbauern erfordern.

Wachstumsmotor Maschinenbau

Der ideale Maschinenbauer bietet heute Innovation in der Hardware, Verlässlichkeit in der Software und Zusatznutzen durch Datendienstleistungen. 

Hans Hess, ehemaliger Präsident Swissmem

Ökosystem-Macht und Maschinen-Spezialisierung

Eine Grundannahme der Studie ist, dass künftige Maschinenangebote weiterhin dem Trend zu immer komplexeren Paketen aus Maschine + Service + Software folgen werden. Für Maschinenbauer heisst das, mehr und mehr in einem oder mehreren Ökosystemen zu arbeiten, wo spezialisierte Partner zum Beispiel für Datenauswertung, Software oder Online-Services verantwortlich sind. Innerhalb eines Ökosystems ist in der Regel derjenige Partner führend, der die entscheidenden Wertschöpfungsschritte beisteuert. Daher bildet „Macht im Ökosystem“ die erste der zwei Variablen bei der Szenario-Auswahl.

Eine zweite Grundannahme der Studie ist, dass die Digitalisierung tendenziell flexiblere und stärker modulare Maschinen ermöglicht, deren Kern eine hoch anpassungsfähige Software bildet. Diese „Standardmaschinen“ stehen in Konkurrenz zu auf den Kundenbedarf zugeschnittenen „Spezialmaschinen“ – wobei Letztere das Maschinenbau-Erfolgsrezept der letzten Jahrzehnte geprägt haben. Welches dieser beiden Prinzipien sich künftig in welchem Segment durchsetzt, ist noch offen und wird sich vermutlich erst über die nächsten Jahrzehnte entscheiden. Daher ist „Spezialisierung versus Standardisierung“ die zweite Szenario-Variable.

Laden Sie hier die vollständige Studie „Wachstumsmotor Maschinenbau – Vier
Szenarien für eine erfolgreiche Zukunft in 2030" herunter und erfahren Sie alle Details zu den Szenarien und den Handlungsempfehlungen für die Maschinenbauunternehmen. Wir sehen trotz aller Herausforderungen eine positive Zukunft voraus, aber es bedarf weiter harter Anstrengungen, damit der Maschinenbau auch in 2030 noch der Wachstumsmotor in der DACH-Region ist.

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