Europäische Studie über die Kfz-Versicherung

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Europäische Studie über die Kfz-Versicherung

Kfz-Versicherung und digitale Transformation

Deloitte veröffentlicht im zweiten Jahr in Folge eine Studie über die Kraftfahrzeugversicherung in Europa. Befragt wurden etwa 15'000 Verbraucher in elf Ländern (Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Polen, die Niederlande, Spanien, Schweiz und Grossbritannien).

Die Ergebnisse dieser Studien zeigen uns, dass die stark umworbenen Versicherten immer häufiger den Versicherer wechseln. In diesem von intensivem Wettbewerb geprägten Umfeld beobachten wir die Entwicklung von Telematik-basierten Versicherungsprodukten, die Versicherern die Chance bieten, häufiger in direkten Kontakt mit den Versicherten zu kommen und ihre Bedürfnisse deutlich besser zu verstehen. Wie gross ist der Markt für digital gestützte Kfz-Versicherungen? Wer sind die potenziellen Kunden? Wie kann man sie anziehen? Wie können Versicherer mit diesem Serviceangebot Mehrwert schaffen?

Die wichtigsten Schlussfolgerungen der Studie

  • Deloitte schätzt das Potenzial des digital gestützten Versicherungsmarktes in Europa auf ein Volumen von 17 Milliarden Euro. Dies würde einen Markt von über 15 Milliarden Euro repräsentieren. Die Einführung dieser neuen Angebote hängt jedoch von der Akzeptanz der Verbraucher ab, die sich je nach Land unterschiedlich schnell entwickelt.
  • Italien ist mit einem Marktanteil von 27% im Jahr 2020 bei weitem der Markt mit dem grössten Potenzial für die digital gestützte Kfz-Versicherung.
  • Die französischen Verbraucher messen ihren Fahrdaten einen hohen Stellenwert bei und sind trotz der Einführung erster Telematik-basierter Angebote bisher kaum geneigt, diese weiterzugeben.
  • Die Bereitschaft, den Versicherer zu wechseln, ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen: 15% der im Rahmen der Umfrage befragten Personen haben ihre Meinung gegenüber dem Vorjahr geändert und gaben als Antwort nicht mehr «ich werde wahrscheinlich nicht wechseln», sondern «ich werde sehr wahrscheinlich wechseln» an. Dies zeigt klar, dass der Übergang zu einem flexibleren Kfz-Versicherungsmarkt im Gange ist.
  • Die Befragten, welche angaben, ihren Versicherer wahrscheinlich zu wechseln, sind meist diejenigen, die sich bereit erklärten, ihrer Versicherungsgesellschaft ihre Fahrdaten zur Verfügung zu stellen. Dies bestätigt, dass der Verbraucher, der auf der Suche nach einem neuen Versicherer ist, an dem Abschluss einer digital gestützten Kfz-Versicherung interessiert sein könnte.
  • Derzeit stellt der Preis das Hauptargument für den Verkauf von Telematik-basierten Versicherungen dar. Doch neben Preisnachlässen ist es für die Versicherer wichtig, digital gestützte Kfz-Versicherungsprodukte anzubieten, die mit personalisierten Dienstleistungen einhergehen, da sie der Kunde als eine Zusatzleistung von hohem Mehrwert wahrnimmt.
  • Mehr als die Hälfte der europaweit Befragten gaben an, sie wären bereit, ihre Fahrdaten weiterzugeben, um von mindestens einer der folgenden Dienstleistungen zu profitieren:
    • kostenloser Pannendienst
    • automatische Notfallhilfe
    • Diebstahl-/Auffindungsmeldung
    • Kostenloser Ölwechsel/Autoservice für Punkte, die man durch sicheres Fahren gesammelt hat.

Kfz-Versicherer stärken die Kundenbindung durch digitale Vernetzung

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