Perspektiven
Smartphones sind nützlich, bereiten aber auch Sorgen
Erste Auszüge aus dem Global Mobile Consumer Survey 2018
Das Smartphone begleitet uns durch den Tag und erleichtert unzählige Dinge. Viele Menschen finden aber, dass sie und ihre Nächsten das Smartphone zu oft verwenden und abgelenkt werden. Die Tech-Industrie versucht inzwischen, die Nutzenden bei einem vernünftigen Umgang mit dem Gerät zu unterstützen. Doch auch für andere Unternehmen sind die Umfrageergebnisse sehr relevant.
Gemäss unserer bei 1000 Personen aus der Schweiz im Juli 2018 durchgeführten Umfrage sagen 48 Prozent der Handybesitzer, dass sie zu häufig am Smartphone hängen. In der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen sind es gar zwei Drittel. Bei den Frauen gaben 51 Prozent an, ihr Smartphone zu häufig zu benutzen, bei den Männern waren es immer noch 45 Prozent.
Erwachsene die ihr Smartphone zu häufig benutzen
Schlafrhythmus gestört
Knapp ein Viertel der Befragten sagen, dass sie dauernd das Bedürfnis haben, auf ihr Smartphone schauen zu müssen, gleich viele fühlen sich wegen des Geräts abgelenkt von ihren eigentlichen Aufgaben, sei es privat oder bei der Arbeit. Ein Fünftel der Befragten gehen sogar später schlafen wegen übermässiger Smartphone-Nutzung am Abend. Jeder Zwanzigste wacht sogar in der Nacht auf, um auf das Mobiltelefon zu schauen.
Auch beeinträchtigt der Handykonsum den persönlichen Austausch im privaten Umfeld. 15 Prozent sind der Ansicht, dass sie dadurch Familie und Freunde vernachlässigen
In der Studie gaben einige der Befragten auch an, dass sie wegen dem Handykonsum körperliche Probleme haben: Sechs Prozent erlebten mindestens einmal Sehschwierigkeiten, fünf Prozent Kopfweh oder schmerzende Finger.
Konsum einschränken
Von den Zu-Viel-Nutzenden geben über vier Fünftel an, dass sie gerne weniger Zeit mit ihrem Gerät verbringen würden. Ein knappes Viertel scheitert aber beim Versuch, ihre Nutzung einzuschränken.
Die Befragten sehen auch den Handykonsum in ihrem sozialen Umfeld sehr kritisch: 52 Prozent der handybesitzenden Eltern sind der Ansicht, dass ihre Kinder zu oft aufs Display schauen. 43 Prozent haben auch den Eindruck, dass ihr Partner sich zu sehr mit dem Gerät beschäftigt.
Die Hersteller von Soft-und Hardware haben die Zeichen der Zeit erkannt und wissen um die möglichen negativen Auswirkungen ihrer Geräte. Darum reagieren sie proaktiv und geben den Menschen Instrumente in die Hand, um die Verwendung zu beobachten und dann bewusster steuern und auch einschränken zu können.
Michael Grampp, Leiter Research Deloitte Schweiz
Immer mehr von unserem Leben spielt sich auf dem Smartphone ab – auch der Austausch zwischen Unternehmen und Kunden. Gleichzeitig aber wollen die Menschen nicht zu viel Zeit mit dem Smartphone verbringen. Darum müssen die Unternehmen mehr Energie in die Ausgestaltung der Kundeninteraktion stecken: Intuitiv zu bedienende und selbstlernende Apps mit einem klaren Kundennutzen werden beim Kampf um die kostbare Zeit die Nase vorne haben.
Björnar Jensen, Managing Partner Consultant
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Das mobile Endgerät stösst in alle Lebensbereichen der Konsumenten vor.