Perspektiven

Künstliche Intelligenz in Unternehmen: mehr als nur ein Trend – ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor

Publiziert am 4. April 2024

Während künstliche Intelligenz (KI) bereits ganze Branchen revolutioniert, stehen viele Unternehmen noch vor dieser Herausforderung. Wie wählt man die richtigen KI-Tools aus und wie implementiert man sie erfolgreich?

«KI ist kein Trend, der wieder verschwindet.» Geht es um die Bedeutung von künstlicher Intelligenz im unternehmerischen Alltag, findet Marc Beierschoder, Leiter AI & Data bei Deloitte Schweiz, klare Worte. Vom funkelnden Spielzeug, das innovationsorientierten Unternehmen einen kurzzeitigen Image-Boost beschert, hat es sich längst zum unverzichtbaren Tool für erfolgreiches Wirtschaften entwickelt. Insbesondere generative KI-Tools wie ChatGPT oder DALL-E, die darauf ausgelegt sind, neue Inhalte in Form von Texten, Bildern, Audiodateien oder Videos zu produzieren, sind aus dem Arbeitsalltag der Mitarbeitenden bereits nicht mehr wegzudenken.

Daher ist es elementar, dass sich Unternehmen gut auf die Einführung und Anwendung von KI-getriebener Software vorbereiten. «Essenzielles Leitmotiv bei der Planung sollte die Frage sein, was ich als Firma erreichen, wohin ich mich entwickeln möchte und – ganz wichtig – wie mir das Tool dabei hilft, mich von den Mitbewerbern abzuheben», so Beierschoder. Investitionen in neuste Software sind fehlgeleitet, wenn sie nicht direkt dem Unternehmensziel nutzen. Beierschoder rät: «Machen Sie einen radikalen und ehrlichen Abgleich Ihrer Ziele. Gibt es auf dem Weg zu diesen Zielen ein Problem, für dessen Lösung eine Software zwingend notwendig ist? Oder ist das Tool einfach nett, bringt mich aber nicht entscheidend vorwärts?»

KI-Technologie: ja, nein, vielleicht? Was zählt, ist die Bedürfnisanalyse.

Wie können Unternehmen nun herausfinden, welche KI-Technologien für sie geeignet und für den Erfolg massgeblich sind? Zunächst gilt es, die Bedürfnisse herauszufiltern, die Ziele zu definieren und sich genau zu überlegen, in welchem Unternehmensbereich das Potenzial besteht, sich mithilfe von KI von den Mitbewerbern abzuheben. Ist beim Produktdesign noch Luft nach oben? Kann im Customer Service noch optimiert werden? Performt der Bereich Logistik besser als bei der Konkurrenz? Die Automatisierung mit künstlicher Intelligenz hilft, Prozesse zu vereinfachen. «Ein Chatbot, der Kundinnen und Kunden durch den Verkaufsvorgang führt, digitale Assistenten, die das Schreiben von E-Mails übernehmen, oder Tools, die Marketingkampagnen generieren – das alles macht Unternehmen effektiver», so Beierschoder.

Bei der Bedürfnisanalyse hilft ausserdem ein Blick auf die Kosten-Nutzen-Struktur, um die Wirtschaftlichkeit unterschiedlicher KI-Tools abzuwägen. Dabei sollten Unternehmen nicht nur die direkten Kosten im Blick haben, sondern vor allem auch den erwarteten Mehrwert – wie etwa Effizienzsteigerungen oder Umsatzwachstum. Auch gilt es, die Kompatibilität der in Frage kommenden KI-Technologie mit der bestehenden IT-Infrastruktur in die Überlegungen einzubeziehen. Passen die ausgewählten Tools nicht zum bestehenden System, kommt es zu zeit- und kostenintensiven Störungen.

Let’s do this! – Gemeinsame Sache machen.

Ein entscheidender Faktor beim Einsatz von künstlicher Intelligenz ist die Bereitschaft der Mitarbeitenden, sich mit KI-Tools zu beschäftigen. «Unternehmen müssen in ihre Mitarbeitenden investieren, sie rechtzeitig und im richtigen Masse befähigen, sie an Bord holen und auf die KI-Reise mitnehmen», so Beierschoder. «Es gibt Unternehmen, die interne Wettbewerbe ausschreiben, damit sich interessierte Mitarbeitende zusammenfinden und einfach mal etwas ausprobieren», erzählt er. «Oder sie schicken ihre Mitarbeitenden ganz klassisch zu Konferenzen und Workshops.» Der Austausch hilft den Mitarbeitenden nicht nur dabei, Ängste abzubauen, sondern auch Sachverständnis und Fachwissen zu entwickeln. Im Kontakt mit Fachleuten und Gleichgesinnten bleiben Firmen auf dem neusten Stand, was die Entwicklung und Anwendung von KI-Tools betrifft.

Datenmanagement mit KI: Ordnung ist das halbe Leben.

Egal ob in der Cloud oder auf dem lokalen Speicher, Daten sind zur wesentlichen Antriebskraft für geschäftliche Innovationen geworden. Für Unternehmen wird es folglich immer wichtiger, ihre riesigen Datenmengen möglichst effizient zu verwalten, um ihr Potenzial langfristig zu erschliessen. Unternehmen setzen künstliche Intelligenz immer häufiger ein, um die Qualität ihrer Daten zu erhöhen. Dazu gehört etwa das Erkennen von Unstimmigkeiten, Duplikaten oder Fehlern. «Gleichzeitig funktioniert KI ohne die hohe Qualität der von ihr verarbeiteten Daten jedoch nicht», so Marc Beierschoder.

KI-Technologie: big data, bigger picture

«Das Implementieren von KI-Tools lohnt sich für Unternehmen jeder Grösse», so Beierschoder. Die Entscheidung für ein Investment hängt auch von der strategischen Ausrichtung des Unternehmens ab: Produktionskosten senken, Customer Service ausbauen oder die Effizienz der Betriebsführung steigern sind nur einige Beispiele hierfür. Eine wichtige Rolle spielen zudem die Branche, in der ein Unternehmen tätig ist, sowie die spezifischen Herausforderungen und Chancen, die es angehen möchte. «Aktuell profitiert sicherlich die Medienbranche am meisten von der Nutzung innovativer KI-Tools, dicht gefolgt von den Übersetzungsagenturen, die ebenfalls auf die rasante Entwicklung von KI setzen», so Beierschoder.

Investitionen in KI sollten immer auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt sein. Die Tools selbst sollten skalierbar und flexibel sein, um mit dem Unternehmen wachsen zu können. «Beim Implementieren von KI-Tools ist es nicht nur wichtig zu wissen, wo man als Unternehmen steht, sondern vor allem, in welche Richtung man sich entwickeln will.»

Fullwidth SCC. Do not delete! This box/component contains JavaScript that is needed on this page. This message will not be visible when page is activated.

Fanden Sie diese Seite hilfreich?