Performance Magazine - Issue 21

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Performance Magazine - Issue 21

September 2016

Das Performance Magazine wird von unserem Mitgliedsunternehmen Deloitte Luxemburg veröffentlicht.

Zu Südostasien gehören zehn Länder, die verschiedene Sprachen, Kulturen, politische Umfelder und unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklungsstufen aufweisen. Diese Länder bilden zusammen den Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN). Die Einwohnerzahl liegt bei über 600 Millionen Menschen und die Region ist einer der dynamischsten Märkte der Welt. Die ASEAN-Staaten weisen ein nominales BIP von USD 2,31 Billionen auf und sind auf dem besten Weg, eine wichtige Wirtschafts- und Antriebskraft des globalen Wachstums zu werden. Die Etablierung einer ASEAN-Wirtschaftsgemeinschaft (AEC) – einem Binnenmarkt für Waren, Dienstleistungen, Kapital und Arbeit – stellt einen Meilenstein für die wirtschaftliche Integration der Region dar und unterstreicht ihr Wachstumspotenzial. Die AEC hat das Potenzial, die Region in einen der grössten Märkte der Welt zu verwandeln, der mit China und Indien konkurrieren kann.

Globale Anleger sehen sich der Herausforderung gegenüber, die Wachstumschancen der Region gegen ihre wirtschaftlichen und politischen Risiken abzuwägen. Der erste Schritt, um dieser Herausforderung zu begegnen, ist das Verständnis des politischen Hintergrunds und des lokalen Geschäftsumfelds der Region. Die ASEAN-Staaten befindet sich im Herzen der Region Asien-Pazifik und sind durch ihre geografische Nähe zu Indien, China und Japan gut positioniert, um vom Handel mit diesen Ländern zu profitieren. Die grössten Handelspartner der ASEAN-Staaten waren 2015 China, Japan und die USA. Diese machten am Handel der ASEAN zusammen insgesamt 35% aus. Die beeindruckende Vielfalt der Region als Handelsblock ist einer ihrer Vorteile. Dank junger und qualifizierter oder angelernter Arbeitskräfte, steigender Urbanisierung und der günstigen geografischen Lage kann sie in der gesamten Region verschiedenste Dienstleistungen anbieten. Die AEC soll die globale Wettbewerbsfähigkeit der ASEAN-Staaten erhöhen, Handelsschranken und Investitionshemmnisse beseitigen und den Handel zwischen den ASEAN-Staaten fördern. Die Vielfalt der Region stellt zwar einerseits einen Vorteil dar, andererseits ist sie jedoch auch eins der Hindernisse für die formelle wirtschaftliche Integration der ASEAN. Die wirtschaftliche Integration mag vielleicht ein ehrgeiziges Ziel sein, völlig aus der Luft gegriffen ist sie jedoch nicht.

Es muss noch einiges getan werden, um die Infrastruktur, die wirtschaftliche Ungleichheit und das Bildungsniveau der Region zu verbessern und den komplexen wirtschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen zu begegnen. Die Daten lügen nicht: Globale Anleger sind an der ASEAN interessiert, denn die Region erhält mehr ausländische Direktinvestitionen (Foreign Direct Investment, FDI) als zuvor. Dem ASEAN Investment Report 2015 zufolge stiegen die FDI in den ASEAN-Staaten das dritte Jahr in Folge von USD 117,7 Milliarden im Jahr 2013 auf USD 136,2 Milliarden im Folgejahr. Ein harter Wettbewerb um FDI zieht einen Wettbewerb um Kapital nach sich. Südostasiatische Frontier-Märkte wie Laos und Myanmar sehen sich anderen Herausforderungen gegenüber als die weiter entwickelten Länder der Region, in denen zunehmende Produktivität und anhaltende Wettbewerbsfähigkeit entscheidend sind.

Ungeachtet dieser Herausforderungen ist die Region auf dem Weg, eine Wirtschaftsmacht zu werden. Finanzinstitute sollten sich mit der Region vertraut machen, um die Chancen zu nutzen, die sich in Südostasien bieten.

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