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Crunch Time III: Kognitive Technologien

Wie Kognitive Technologien die Arbeitswelt in der Finanzfunktion verändern

Wie stehen am Beginn einer Revolution: Intelligente Computersysteme werden in den kommenden Jahren die Art und Weise, wie wir unsere Arbeit erledigen, immer stärker prägen.

Mit der Dampfmaschine begann im 18. Jahrhundert die industrielle Revolution. Maschinen ersetzten menschliche Muskelkraft: Die Produktivität der Produktion wurde Jahr für Jahr rasant gesteigert. Durch die Informationstechnologie wird diese Entwicklung in eine neue Epoche überführt: Intelligente Maschinen katapultieren uns in das Zeitalter der digitalen Revolution.
 

Die zweite Revolution der Maschinen

Intelligente "Smart Machines" biegen nicht Metall oder weben Stoffe im Akkord, sondern arbeiten mit Köpfchen: Es handelt sich um kognitive Technologien. Und ähnlich wie die Maschinen der industriellen Revolution tun sie Dinge, die zuvor Menschen getan haben: Sie durchforsten Daten, erledigen Aufgaben und erstellen Berichte. Sie hören zu, lesen, interpretieren, kommunizieren und analysieren.

Ihre Leistungsfähigkeit ist eine Frage der Rechenkapazität. Und die verdoppelt sich - nach dem "mooreschen Gesetz" - etwa alle zwei Jahre. So lassen sich schon heute mit Hilfe kognitiver Technologien aus gigantischen Datenmengen in Minuten komplexeste Finanzmodelle erstellen. Unter Billionen Transaktionen filtert ein intelligenter Algorithmus zielsicher die eine entscheidende Abweichung heraus - ohne dabei im Geringsten ins Schwitzen zu kommen.

Kognitive Technologien bestimmen Alltag und Business

Auch in unseren Alltag sind kognitive Technologien längst ganz selbstverständlich eingezogen: Das Navi leitet uns den Weg in den Urlaub, eine App stellt uns auf dem Smartphone die Playlist zum Joggen zusammen, eine andere überwacht unsere Fitness. Gerade aus dem Consumer-Bereich sind kognitive Technologien längst nicht mehr wegzudenken.

Gleiches lässt sich auch für die allermeisten Bereich in der Geschäftswelt sagen. Besonders in der Produktion und im Kundenmanagement kamen kognitive Technologien bereits sehr früh zum Einsatz. Sie waren die Early Adopter. Heute ist es jedoch fast egal, in welche Branche man schaut. Fast überall ergänzen oder ersetzen intelligente Maschinen die menschliche Arbeitskraft.
 

Und die Finanzfunktion?

Viele CFOs stehen den neuen technologischen Möglichkeiten skeptisch gegenüber. So gaben in einer unserer letzten Umfragen nur 42 Prozent der Finanzchefs an, dass ihre Teams mit kognitiven Technologien vertraut seien. Stattdessen konzentrieren sie ihre Strategien zur Steigerung von Effizienz und Effektivität lieber auf Allbekanntes wie die Optimierung von Shared Service Centern.

Dabei bieten kognitive Technologien gerade für die Finanzfunktion ein enormes Potenzial. Natürlich geht es am Ende des Tages in erster Linie darum, dass die Zahlen stimmen. Das war immer so und wird sich auch durch die neuen Technologien nicht ändern. Kognitive Technologien haben jedoch einen großen Vorteil: Mit ihnen kann die Effizienz ohne Einbußen im Service oder der Qualität gesteigert werden.

Ein Blick in die Zukunft

Was CFOs wissen müssen: Beim Einsatz kognitive Technologien in der Finanzfunktion geht es darum, mit Anwendungen zu arbeiten, die in anderen Geschäftsbereichen längst eingesetzt werden. Das Ziel besteht lediglich darin, ihr Potenzial für die Finanzfunktion zu erkennen und in die bestehenden Prozesse zu integrieren.

Dabei ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass diese Technologien nicht isoliert betrachtet werden können. So sind beispielsweise das Internet der Dinge oder die Blockchain nicht ohne Cloudcomputing möglich. Viele kognitive Technologien setzen sich gegenseitig voraus und bauen in der Anwendung aufeinander auf. In vielen kleinen Schritten helfen sie uns, schnellere und bessere Wege zu finden, unsere Arbeit effektiver zu erledigen.

In unserer Crunch Time Publikation "The CFO’s guide to cognitive technology" stellen wir wichtige kognitive Werkzeuge für die Finanzfunktion vor und zeigen an Fallbeispielen auf, wie sie in der Praxis eingesetzt werden können. Diese zeigen auch: über kurz oder lang werden immer mehr kognitive Technologien in alle Arbeitsabläufe - von der Buchhaltung über die Finanzplanung bis zu den Investor Relations - einziehen. Damit werden sich auch die menschlichen Skills im Finanzbereich ändern - müssen. Auch die der CFOs.