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Wirksames PMO in der Krise

Welchen Ansatz benötigt ein PMO, um Unternehmen in Transformations- und Restrukturierungsprojekten erfolgreich zu unterstützen?

In Krisen- und Transformationssituationen werden in der Regel Projektmanagement-Offices (PMOs) eingesetzt, um die Umsetzung voranzutreiben und zu überwachen. Dennoch verzeichnen viele operative Umsetzungen nur mäßigen Erfolg – nicht eingehaltene Deadlines, Budgetüberschreitungen und viel Arbeit ohne materielle Veränderung sind keine Seltenheit. Die PMOs sind häufig als „notwendiges Übel“ bzw. „Kontrolleure im Elfenbeinturm“ in Verruf geraten, da trotz der umfassenden konzeptionellen Arbeit oft keine spürbaren Veränderungen eintreten oder die identifizierten Potenziale nicht oder nicht rechtzeitig realisiert werden. Woran liegt das? Wie können Projektmanagement-Offices (PMOs) in Krisensituationen wirkungsvoll eingesetzt werden? Was sind die Erfolgsfaktoren? Unser aktueller Deloitte PMO Artikel geht auf diese Fragen näher ein.

Unsere Erfahrungen zeigen, dass ein PMO bei richtiger Konfiguration gerade in Krisen- und Transformationssituationen eine wirksame Umsetzung von Maßnahmenprogramme ermöglicht. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die PMO-Anforderungen in Krisen- und Sondersituationen deutlich vom Normalbetrieb abweichen. Gefragt sind keine „One size fits all“-Lösungen, sondern situationsspezifische und pragmatische Ansätze.

In Krisensituationen stehen die schnelle und effektive Umsetzung von Maßnahmen sowie die zeitnahe Liquiditätsschöpfung oder Ergebnisverbesserung im Vordergrund. Für Experimente ist keine Zeit. Die Einbindung externer Expert:innen kann hier wertvolle Impulse geben und den Turnaround-Prozess in erfahrene Hände legen. Um den Effekt eines „zahnlosen Tigers“ zu vermeiden, benötigt das PMO in Sondersituationen sinnvolle Durchgriffs- und Entscheidungsbefugnisse – flankiert durch eine robuste Governance-Struktur, ggf. mit Unterstützung eines CRO. Proaktive Kommunikation und Stakeholdermanagement sind in Krisensituationen deutlich wichtiger als das eingesetzte PM-Tool. Beim Methodeneinsatz zählen Augenmaß und Zweckmäßigkeit, um schnell in die Umsetzung zu kommen und die Ressourcen für die Toolverwaltung zu minimieren.

 

Zusammengefasst bestätigen unsere Erfahrungen fünf Erfolgsfaktoren für ein wirksames PMO in Krisensituationen:

1. Team-Setup: Erfahrung statt „Jugend forscht“

2. Methodeneinsatz: Pragmatismus statt Perfektion

3. Governance: Durchgriffsrechte statt „zahnloser Tiger“

4. Rollenverständnis: mitgestalten statt verwalten

5. Kommunikation: proaktiv statt Flurfunk

 

Erfahren Sie hier weitere Insights.

Wirksames PMO in der Krise

Frühere Veröffentlichungen

Next Level PMO Studie 2021:

Maßanzug statt Einheitsgröße: Die Notwendigkeit situationsspezifischer und pragmatischer Ansätze für ein erfolgreiches Umsetzungsmanagement

Die PMO-Studie im Finance Magazin: 

Projektmanagement - Die 5 häufigsten Fehler in der Krise