Article

The Future of Payments

Bargeld, Karte und Konto vor dem Exitus?

Einkaufende Kühlschränke, zahlende Autos, das Mobiltelefon als Geldbörse: Die Digitalisierung erobert den Zahlungsverkehr! Welche Rolle spielen Bargeld, Karte und Kontokorrentkonto noch in der Zukunft und wie verändert sich dadurch der Wettbewerb um die Gunst der Kunden?

In nur wenigen Jahren hat die Digitalisierung in Verbindung mit der Mobilfunkrevolution den Markt für Bezahlmethoden im Retailgeschäft grundlegend verändert. Überall auf der Welt haben – übrigens häufig neue – Firmen den Markt mit Angeboten abseits klassischer Zahlungsinstrumente der Kreditwirtschaft erobert. Die Zahlung mit Bargeld, vom Kontokorrentkonto – etwa mittels Überweisung bzw. Lastschrift – oder per Karte hat immer öfter das Nachsehen gegenüber diesen neuen Alternativen. In kurzer Zeit sind weltweit Hunderte neuer Angebote entstanden, die in ihren lokalen Märkten entweder bereits Marktführer sind oder sich anschicken, dies bald zu werden. Alternative Bezahlmethoden punkten oft mit mehr Komfort, überragender Nutzererfahrung, Mehrwertdiensten und Zusatzservices, Kundenreichweite ihrer Betreiber oder der Zahlung über Landesgrenzen hinweg.

Wohin führt die Reise in die Zukunft des Bezahlens? Bleiben die klassischen Zahlungsinstrumente in ihrer Bedeutung omnipräsent in den Köpfen und im Alltag der Kunden? Oder wird ihre Bedeutung künftig darauf reduziert, den „Nachschub“ für digitale Wallets und Plattformen anderer Anbieter zu liefern?
 

Payment-Alternativen erobern den Markt

Der technologische Fortschritt hat über die Jahre immer weitere Bereiche des Geschäfts und immer breitere Teile der Gesellschaft erreicht. Dabei hat sich mit jeder neuen Entwicklungsstufe das Innovationstempo beschleunigt, und die daraus erwachsenden Möglichkeiten für nutzbringende Anwendungsfälle haben sich exponentiell vervielfältigt. Auf diese Chancen haben Anbieter abseits
der Kreditwirtschaft
mit der Schaffung neuer Bezahlverfahren, die eine Alternative zu den etablierten Formen bilden, am schnellsten reagiert. Die Bandbreite an neuen Verfahren reicht dabei von solchen Angeboten, die ein bestehendes Zahlungsinstrument punktuell verbessern (bspw. die Sofortüberweisung von Klarna), bis hin zu kompletten Zahlungsplattformen (bspw. PayPal oder WeChat Pay), die eigene Konten für Zahler und Empfänger führen. Der kometenhafte Aufstieg des E-Commerce hat die Adaptionsrate der Kunden und damit auch die Marktentwicklung auf der Anbieterseite weiter beschleunigt.

 

Drei Megatrends definieren die Zukunft des Zahlens

Wie entwickelt sich das Bezahlen aus Kundensicht weiter? Wenn man die bisherige Marktbewegung im Zahlungsverkehr im Kontext des technologischen Fortschritts sieht, kristallisieren sich drei Mega-Trends heraus, die man plakativ auf drei Adjektive reduzieren kann:

„Das Bezahlen der Zukunft ist unmittelbar, friktionslos und transparent. Doch was heißt das? Auf den Punkt gebracht, vielleicht am ehesten, dass der Kunde shoppen und nicht bezahlen will!“

 

Der Bezahlvorgang an sich ist aus Kundensicht kein mehrwertiger Anwendungsfall, sondern vielmehr ein notwendiges Übel.

 

Etablierte Payment-Anbieter sind unter Druck

Die technische Entwicklung erschließt immer schneller Möglichkeiten, neue Angebote zu schaffen, die Kunden einen größeren Nutzen offerieren. Das weckt Kundenbedürfnisse und intensiviert den Wettbewerb. Die eigentlichen Innovationen finden meist abseits der klassischen Zahlungsinstrumente statt.

Etablierte Anbieter stehen deshalb am Scheideweg: Die Neuausrichtung der Payments-Strategie reicht vom Fokus auf die effiziente Abwicklung des klassischen Zahlungsverkehrs und einem Partnering mit neuen Marktteilnehmern einerseits bis hin zu einer Innovationsagenda andererseits,  die eigene Lösungen konkurrenzfähig im neuen Spielfeld der alternativen Bezahlmethoden platziert.

 

Verändern statt verändert werden

Welche Konsequenzen ergeben sich für Kreditinstitute aus diesen Veränderungen? Die Entwicklung zeigt deutlich, dass es in Zukunft mit dem Überweisungsträger allein nicht mehr getan sein wird. Die bei allen etablierten Anbietern mehr oder weniger identischen Basisprodukte des klassischen Zahlungsverkehrs werden nicht reichen, um die Schnittstelle zum Kunden im Retailgeschäft zu besetzen. Die Disparität in Funktion und Nutzererfahrung zu alternativen Bezahlmethoden wird vielmehr weiter steigen, auch weil das Tempo bei den Technologieinnovationen zunimmt und damit die Vielfalt ihrer Nutzungsmöglichkeiten exponentiell wächst.

 

Laden Sie hier das Whitepaper „The Future of Payments“ herunter und erfahren Sie mehr über die Zukunft des Zahlungsverkehrs, die aktuellen Trends und die Handlungsfelder für die Kreditwirtschaft, um den Wandel zu gestalten.

Mobile Payment: Konkurrenz oder Ergänzung zum Bargeld? Hören Sie rein in unseren Future Talk Podcast!

Werden wir in Zukunft nur noch mit dem Handy bezahlen? Worin liegen die Vorteile gegenüber dem Bargeld oder der Bezahlung mit einer Debit- oder Kreditkarte? Wie sieht es mit dem Datenschutz aus und droht dadurch der gläserne Bürger? Im heutigen Interview bekommt ihr Antworten auf die drängendsten Fragen zum Thema Mobile Payment, und zwar aus erster Hand von Anton Stadelmann, Deputy CEO und CFO des Fintech-Unternehmens TWINT. Er wird unter anderem erklären, mit welchen innovativen Anwendungen sich TWINT gegen Konkurrenten wie Google oder Apple behaupten kann, und weshalb sich seiner Meinung nach Mobile Payment langfristig durchsetzen wird. TWINT ist eine Schweizer Mobile Payment Firma, welche 2014 als Tochtergesellschaft der PostFinance gegründet wurde. Zwei Jahre später fusionierte TWINT mit dem Konkurrenten Paymit. Heute stehen die grössten Schweizer Banken sowie die Finanzinfrastruktur-Anbieterin SIX hinter dem Schweizer Fintech-Unternehmen. TWINT ermöglicht mit ihrer App peer-to-peer Überweisungen in Echtzeit, sowie Bezahlungen in Onlineshops, an Automaten oder an Zahlterminals. Anton Stadelmann ist seit Anfang 2018 Deputy CEO und CFO von TWINT. Zuvor war er in der Finanzindustrie tätig.