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Digitalisierung in der Immobiliendienstleistung

Daten sind das neue Gold

Der technologische Wandel betrifft jeden. Er verändert unseren Alltag auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Ebene. Viele Immobiliendienstleister im Property- und Facilitymanagement haben auf die aktuellen Umwälzungen bisher noch relativ gelassen – um nicht zu sagen träge – reagiert, obwohl die neuen technischen Möglichkeiten kaum ein anderes Branchensegment derart nachhaltig treffen werden.

Für die Immobilienbranche ist es nun umso wichtiger, sich mit der steigenden Bedeutung der Digitalisierung und der zunehmenden Masse an generierten Daten aktiv auseinanderzusetzen. Die Digitalisierung der Branche von innen heraus ist notwendig, um sich auf zukünftige Veränderungen der Geschäftsmodelle und den bevorstehenden Markteintritt neuer Wettbewerber vorzubereiten.

Immobiliendienstleister müssen sich deshalb kurzfristig und zwingend mit den beiden folgenden Kernfragen beschäftigen:

  • Was genau sind Treiber und Trends, die unsere Dienstleistung in Zukunft entscheidend beeinflussen werden?
  • Wie müssen wir unsere Geschäftsmodelle und Services ausrichten, um auch in Zukunft erfolgreich am Markt bestehen zu können?

Im Rahmen des Thesenpapiers „Daten sind das neue Gold – Immobiliendienstleistung 2030“ werden fünf der wichtigsten Technologien beschrieben und deren Einfluss auf die Immobilienbranche in der Zukunft analysiert:

  • Robotik
  • Virtual Reality/Augmented Reality
  • Sensorik
  • Internet of Things (IoT)
  • Building Information Modeling (BIM)

Diese Technologien werden dazu beitragen, die Branche nachhaltig zu verändern. Diese Veränderungen können aus Sicht der Dienstleister aber auch eine Chance sein, Verantwortung, Kompetenz, Risiko und damit Margen neu zu verteilen. Hierzu muss das Geschäftsmodell schon heute an die neuen Rahmenbedingungen angepasst werden.

Ein neuer, zentraler Punkt des zukünftigen Geschäftsmodells der Immobiliendienstleister könnte z.B. die Übernahme von Betreiberrisiken sein. Als Grundvoraussetzung muss allerdings eine solide Planbarkeit auf Erlös- und Kostenseite garantiert werden, um das tatsächliche Risiko dieses neuen Geschäftsmodells zu minimieren – die Verwaltung und das Management von Immobilien- und Nutzerdaten können hier ein Ansatz sein. Fest steht, dass für das heute eher margenschwache und somit risikoaverse Geschäft die Übernahme zusätzlicher Risiken mit einer Renditeerhöhung einhergehen muss.

Besondere Gefahr droht von Seiten neuer, branchenfremder Wettbewerber: Die in der Immobilienbranche generierten Datenmengen haben schon heute das Interesse internationaler Technologie-Unternehmen geweckt. Die Markteintrittsbarriere einer geringen Marge wird in deren Fall durch die Verwertung von Daten als zweite Einnahmequelle zusätzlich reduziert.

Die Immobiliendienstleistung der Zukunft muss sich demnach vom reinen Management der Gebäude und Anlagen zum ganzheitlichen Management von Flächen für Nutzer entwickeln. Damit wird der Verwalter zum Performancemanager mit hochproduktiven Mitarbeitern. Die Immobiliendienstleister sind heute bereits im Besitz von relevanten Daten. Allerdings liegen diese Informationen verteilt in unterschiedlicher Verantwortung vor und werden kaum genutzt. Dies zu verändern, ist der erste Schritt, um den Wandel des eigenen Geschäftsmodells heute schon zu beginnen und gestärkt in die neue Ära der Digitalisierung einzutreten.

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Ihr Ansprechpartner

Hendrik Aholt MRICS
Senior Manager | Deloitte Consulting
haholt@deloitte.de

Volker Woermann
Senior Consultant | Deloitte Consulting
vwoermann@deloitte.de