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Corporate Accelerator

Frisch­zellen­kur für Konzerne

Sie sind weltweit verbreitet und finden auch in deutschen Konzernen immer öfter Anwendung: Accelerator-Konzepte zur Integration von neuen Technologien und modernen Innovationstechniken. Doch nur ein zielgerechter Aufbau des Setups gewährt auch die gewünschten Ergebnisse. Daher ist es durchaus sinnvoll, sich vorab ein paar Gedanken über Ausrichtung und Rahmen zu machen.

Von Andrew Goldstein, Managing Director Deloitte Digital

In der Folge „Fenster auf!“ haben wir bereits beleuchtet, warum Unternehmen auf lange Sicht nur überleben werden, wenn sie ihr Ökosystem öffnen und den Prozess der ständigen Innovation im Unternehmenskern verankern. Wie aber kann ein Unternehmen neben seinem Tagesgeschäft den Anschluss mit den weltweit immer schneller entstehenden Innovationen halten? Und wie mit den Gefahren umgehen, die eine Öffnung von geschlossenen Ökosystemen birgt?

Die Antwort auf beide Fragen lautet: Corporate Accelerator. Dahinter steckt ein vielseitiges Modell, das Konzerne und ihre Ressourcen mit neuen Lösungen und Geschäftsideen junger Startups zusammenbringt und so eine kontrollierte und zielorientierte Öffnung von Ökosystemen und zugleich vielfältigen unternehmerischen Nutzen ermöglicht. Nach Ausschreibung des Programms wird in einer Art Wettbewerb nach den passendsten Ansätzen gesucht und entsprechend selektiert.

Die Sieger eines solchen Accelerator-Programms können dabei Startups mit neuen Geschäftsmodellen sein, aber auch kreative und erfinderische Mitarbeiter, die sich an einem unternehmensinternen Corporate Accelerator beteiligen – je nach Auftrag und Rahmen des Accelerators. Wie genau die Einzelheiten aussehen, orientiert sich vor allem am Ziel und nicht zuletzt an der jeweiligen Branche.

Optimal aufgesetzt kann ein Corporate Accelerator nicht nur zusätzliche Finanzerträge und neue Geschäftsmodelle erzeugen, sondern auch eine moderne, lebendige Unternehmenskultur fördern und für Marketing- wie auch Recruiting-Zwecke wichtig werden. Vor allem ist ein entsprechend eingerichtetes Programm in der Lage, Unternehmen bei der permanenten Integration von Innovationen zu helfen und so unmittelbar zur Zukunftssicherung beizutragen.

Um die definierten Ziele innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens erreichen zu können, ist beim Aufbau und Betrieb des Corporate Accelerator eine zeitliche Limitierung sowie genaue Zielformulierung sehr empfehlenswert. In der Regel ist der komplette Ablauf in vier Phasen unterteilt: Nach dem Auswahlprozess wird ein Deal geschlossen, an den das Accelerator-Programm anschließt, also die Phase, in der das Startup den sogenannten Produkt- und Marktauftritt vorbereitet. Die Kernphase, also das Accelerator-Programm selbst, wird meist auf sechs Monate begrenzt, um schnelle Ergebnisse zu fördern.

Den Abschluss dieser Phase markiert meist ein „Demo Day“, bei dem das Startup den Investoren bzw. innerhalb des Unternehmens vorgestellt wird. Zugleich fällt der Startschuss für das anschließende Alumni-Programm, bei dem nach Anschlussfinanzierung, Verkaufsmöglichkeiten etc. gesucht wird. In jeder dieser Phasen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, spezielle Unternehmensziele anhand der Detailparameter zu fokussieren. Eine professionelle Planung ist hier unabdingbar, um die gewünschten Ziele zu erreichen.

Was es im Detail beim Aufbau eines Corporate Accelerator-Programms zu beachten gilt, verrät Deloitte Digital in seinem Best-Practice „Design-Prinzipien für den Aufbau eines erfolgreichen Corporate Accelerators“.

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