Deloitte Consumer Summer Survey 2023

Blauer Himmel, Sonnenschein, Zeit zum Erholen - das verbinden viele mit dem Sommer. Aktuelle Entwicklungen wie steigende Preise und die allgemeine Teuerung führen jedoch dazu, dass die Sommerfreude der Österreicher:innen getrübt wird. Der Deloitte Consumer Summer Survey analysiert, wie sich die aktuellen Entwicklungen auf das Konsumverhalten und die finanzielle Lage der Österreicher:innen auswirken. Dazu zählen das Sparen, Einschränkungen bei Freizeitaktivitäten und Urlaub sowie der Zugriff auf Erspartes beim täglichen Einkauf. Trotz Sommerlaune bleibt der Blick in die Zukunft daher skeptisch.

Die gestiegenen Preise machen sich mittlerweile in der Geldbörse vieler Menschen bemerkbar. Bei mehr als der Hälfte der Befragten hat sich die finanzielle Situation in den vergangenen Monaten verschlechtert. Zwar lassen sich die meisten Österreicherinnen und Österreicher ihre Sommerstimmung dadurch nicht grundsätzlich verderben, in vielen Bereichen müssen aber Abstriche in Kauf genommen werden.

Orsolya Hegedüs, Partnerin Financial Advisory | Deloitte Österreich

Ab in den Süden?

Österreicher:innen sparen in der Freizeit und beim Urlaub

Das Sparen fängt häufig bei Freizeitaktivitäten an, wie Restaurantbesuchen (64 %) und Take-Away bzw. Lieferdiensten (61 %). Aber auch dem Aufruf „Ab in den Süden“ werden in diesem Sommer wohl weniger Menschen folgen, denn 60 % wollen weniger Geld für Urlaub und Fernreisen ausgeben. Ebenso gespart wird bei vergleichsweise teuren Anschaffungen, wie ein neues Auto oder eine neue Küche. Bei Haushalts- und Hygieneartikeln, Lebensmitteln und der eigenen Gesundheit müssen derzeit seltener Kompromisse eingegangen werden. Insgesamt zeichnet sich ein alarmierendes Bild, dem es – auch im Sinne des gesamten Wirtschaftsstandorts – jetzt entgegenzuwirken gilt, betont Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich.

I hab kane Lire

Finanzielle Rücklagen werden immer kleiner

Trotz Sparkurs in Freizeit und Urlaub müssen fast die Hälfte der Österreicher:innen bei größeren Ausgaben, wie Reparaturen, auf ihr Erspartes zurückgreifen. Mehr als ein Drittel ist sogar bei kleineren Anschaffungen wie dem täglichen Einkauf darauf angewiesen. Dadurch schmelzen die finanziellen Polster. Nur die wenigsten Befragten glauben, dass sich ihre Finanzen bald zum Positiven wenden. Sie rechnen eher mit einer Stagnation, über ein Drittel sogar mit einer weiteren Verschlechterung.

Von der Teuerung betroffen sind vor allem jene, deren finanzielle Situation sich in den vergangenen Monaten verschlechtert hat. Die Politik muss den Menschen gezielt unter die Arme greifen, anstatt mittels Gießkannenprinzip Geld zu verteilen.

Harald Breit, CEO | Deloitte Österreich

The show must go on

Pessimistischer Ausblick bei zahlreichen Sorgen

Im Gesamtbild lässt sich Österreich die Stimmung nicht ganz verderben, trotzdem ist der Blick in die Zukunft eher pessimistisch. Zusätzlich gibt es eine lange Liste an Themen, die Kopfzerbrechen bereiten:

• Teuerungen und hohe Inflation (95 %)
• Steigende Energiepreise (90 %)
• Politisches Klima in Österreich (84 %)
• Prekäre Lage im Gesundheitssystem (83 %)
• Klimakrise (72 %)
• Hohe Zinsen (69 %)
• Arbeitsmarktsituation (65 %)  

Es ist unbestritten: Die österreichische Bevölkerung ist derzeit mit einer herausfordernden Gesamtsituation konfrontiert. Kein Wunder, dass sich das auch auf den Blick in die Zukunft auswirkt. Fast 40 % sehen den kommenden Monaten pessimistisch entgegen. Jetzt ist es die dringendste Aufgabe, den Betroffenen mit entsprechenden Maßnahmen wieder Hoffnung zu geben.