Analysen
Future Leadership – Führung im Wandel
Neue Führungsqualitäten als Erfolgsfaktor für Ihr Unternehmen
Neue Rahmenbedingungen der Arbeitswelt erfordern neue Ansätze der Führung. Die Herausforderung besteht aber nicht nur im Neuen, sondern auch in der Komplexität und Intensität der Anforderungen an Führung. In der zukünftigen Arbeitswelt setzt erfolgreiches Leadership voraus, anders zu denken, anders zu handeln und anders zu interagieren.
Die Zukunft der Arbeit beginnt jetzt. Veränderungen geschehen mit zunehmender Geschwindigkeit und das bedeutet, Ungewissheit wird zur Norm. Entscheidend ist daher die Fähigkeit, Mehrdeutigkeit anzunehmen und mit dieser umzugehen. Wer über Ambiguitätstoleranz verfügt, ist im Vorteil. Es bleibt oft nicht viel Zeit innezuhalten und zu analysieren, um Gewissheit zu erlangen und Unklarheit zu vermeiden. Führungskräfte sind gefordert, auch auf Basis unvollständiger Informationen rasch solide Entscheidungen zu treffen. Wesentlich ist die Fähigkeit, aus der Vielfalt an Informationen Muster und Trends abzuleiten, Zusammenhänge herzustellen und Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Dazu braucht es kognitive Offenheit und intellektuelle Neugierde sowie die Fähigkeit, unterschiedliche Perspektiven einzubeziehen und neue Ideen zu generieren. Integratives Denkvermögen ist der Schlüssel zur differenzierten Problemlösungskompetenz.
Erfolg wird sich aus der Fähigkeit ergeben, zuzuhören, zu hinterfragen, zu lernen und neue Wege zu beschreiten. Nur wer den Status quo in Frage stellt, wird Veränderung gestalten. Das erfordert Mut und Vorstellungskraft.
Die neue Arbeitswelt erhöht nicht nur das Komplexitätslevel an Information, sondern erschafft auch eine vielfältigere und diversere Stakeholder Landschaft. Ein tiefes Verständnis und Einfühlungsvermögen für die Bedürfnisse anderer sind sowohl Motor für neue Entwicklungen als auch der Kitt für Kooperation und Verbundenheit. Nur wer die Bedürfnisse der KundInnen wirklich versteht, wird entsprechende Lösungen entwickeln können. Nur wer die Bedürfnisse der MitarbeiterInnen und KooperationspartnerInnen versteht, kann entsprechend handeln. Die besondere Herausforderung ergibt sich aus der Notwendigkeit, Emotionen und unausgesprochene Erwartungen ohne persönliche Begegnungen wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Führung per Video-Konferenz aus dem Home-Office war ungewohntes Terrain und viele haben den Fokus auf die Handhabung virtueller Tools gerichtet. Führung auf Distanz ist aber keine Frage technologischer Hilfsmittel, wirksame Führung braucht Empathie.
Führung basiert auf sozialer Interaktion und hat schon immer mit Beziehungen und Netzwerken zu tun. In Zukunft wird erfolgreiche Führung noch mehr von sozialer Flexibilität und der Fähigkeit abhängen, tragfähige Beziehungen rasch und aus der Ferne aufzubauen. In einer schnellen und virtuellen Arbeitswelt werden wir nicht den Luxus haben, Vertrauen über mehrere persönliche Treffen, beim gemeinsamen Lunch oder After-Work-Cocktail aufzubauen. Wahrscheinlicher ist es, dass Verbindungen häufiger in kurzen Momenten und virtuellen Situationen entstehen. Die Fähigkeit, auch auf Distanz vertrauensvolle Beziehungen und Verbundenheit zu entwickeln, wird erfolgskritisch sein.
Rasch Beziehungen herzustellen und mit anderen zu kooperieren, gewinnt sowohl für externe als auch interne Beziehungen an Bedeutung, wobei gerade diese Differenzierung zwischen intern und extern in der Gig-Economy und angesichts steigender Etablierung von Business-Ecosystems als innovativer Business-Ansatz immer unschärfer wird. In der Plattform-Ökonomie sind nämlich nicht nur Ideen im Fluss, sondern auch Personen. Diverse Teams werden sich vermehrt für gewisse Aufgaben und einen gewissen Zeitraum zusammenfinden, rasch als Einheit zusammenarbeiten und sich wieder auflösen, um weiterzuziehen. Damit werden auch gewohnte Führungsstrukturen obsolet. Was jedoch bleibt – wir sind soziale Wesen und daher gerne Teil einer Gemeinschaft, in der das Gefühl der Verbundenheit Motivationskraft hat. In Zukunft gilt es daher für jene, die die Führungsrolle innehaben, die Entstehung eines vertrauensvollen, kollaborativen und inklusiven Umfelds rasch zu unterstützen, um die Vorteile neuer Kooperationsformen bestmöglich zu nutzen.
Konstante Veränderung bedeutet konstante Anstrengung. Das erfordert Tatkraft und Resilienz. Es ist Führungsaufgabe, in herausfordernden Zeiten auch anderen Stabilität und Zuversicht zu vermitteln und sich engagiert zu beteiligen. Mentale Stärke und Optimismus sind dafür die Basis. Um neue Anfänge zu schaffen, braucht es die Fähigkeit, an eine positive Zukunft zu glauben und sich auf neue Möglichkeiten zu konzentrieren.
Conclusio
Ob Digitalisierung, Regulierung, Wachstum oder Innovation – wie ein Unternehmen geführt wird, wird auch in Zukunft ein entscheidender Erfolgsfaktor und strategisches Differenzierungsmerkmal sein. Die bisherigen Führungsqualitäten sind ein Ausgangspunkt, aber der Erfolg von morgen hängt von anderen und vielfältigeren Qualitäten ab. Ergebnisorientierung, kaufmännisches Urteilsvermögen und Durchsetzungskompetenz waren schon immer unter den „Must-haves“ der geforderten Führungsfähigkeiten.
Permanenter Wandel, Umbrüche und Umwälzungen, einhergehend mit zunehmender Komplexität und Mehrdeutigkeit, führen zu veränderten Rahmenbedingungen. Die neuen „Must-haves“ umfassen daher Offenheit und Flexibilität auf kognitiver, emotionaler sowie verhaltensbasierter Ebene. Von diesen Führungsqualitäten hängt viel ab, nicht weniger als die Zukunft des Unternehmens.
Sie möchten wissen, wie Sie Führungskräfte finden, die diese Qualitäten besitzen?
Deloitte Leadership hat ein Modell entwickelt, das die relevanten persönlichen Faktoren, die für eine erfolgreiche Führung innerhalb dieser neuen Welt notwendig sind, aufzeigt und so erfolgreiche Führungskräfte der Zukunft identifizieren und entwickeln kann. Das Modell zeigt, wie schnell sich Führungskräfte an neue Gegebenheiten und sich ändernde Anforderungen anpassen können. Es zeigt die Entwicklungsfähigkeit.
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