M&A-Aktivität

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KMU bleiben trotz Frankenstärke Treiber des M&A-Geschäfts

Insgesamt rückläufige M&A-Aktivität in der Schweiz im 1. Halbjahr 2015

Zürich, 7. September 2015

Nach dem Rekordjahr 2014 – welches durch mehrere Grosstranskationen geprägt war – ist die M&A-Aktivität in der Schweiz im ersten Halbjahr 2015 zahlen- und wertmässig zurückgegangen. Die Trendwende ist vor allem durch die anhaltende Frankenstärke zu erklären. Die KMU bleiben die treibende Kraft des M&A-Geschäfts in der Schweiz. Laut dem halbjährlichen Report von Deloitte über die M&A-Aktivität von sogenannten Small & Mid Caps sind die Aussichten zum Ende des Jahres facettenreich.

Die M&A-Aktivität in der Schweiz im 1. Halbjahr 2015 war, vor allem infolge der Aufhebung des EURCHF-Mindestkurses durch die SNB, gegenüber dem Vorjahr rückläufig. 2014 war aber ein ausserordentlich starkes M&A-Jahr, und so kann der verzeichnete Rückgang relativiert werden. Denn die Aktivität im H1 2015 liegt im Mittel der letzten drei Jahre.

Die KMU bleiben die treibende Kraft des M&A-Geschäfts in der Schweiz: Eine grosse Mehrheit von 85% der Inbound- und Inlandstranskationen mit einem Schweizer Unternehmen erfolgten unter Beteiligung eines KMU. Im ersten Halbjahr waren Schweizer KMU insgesamt an 90 Transaktionen beteiligt, 13% unter dem Wert vom Vorjahr (103).

Jean-François Lagassé, leitender Partner der Financial Advisory Practice von Deloitte in der Schweiz, sagt: „Der überraschende Entscheid der SNB und die anhaltende Stärke des Schweizer Frankens haben die Karten im M&A-Geschäft in der Schweiz neu gemischt. Auf einen Schlag sind Schweizer KMU für ausländische Investoren teurer und generell mit einem Klima der Unsicherheit konfrontiert worden – und das schlägt sich auch in den rückläufigen M&A-Zahlen für das laufende Jahr nieder.“

Erhöhte Kaufkraft und nachhaltige Bewertung von Schweizer KMU

Der starke Franken erhöht die Kaufkraft der hiesigen KMU und verstärkt den Anreiz, ausländische Unternehmen zu erwerben. In der Tat halten sich die Outbound-Aktivitäten bei M&A leicht über dem Niveau des Vorjahres (+7%). Darüber hinaus ist das Liquiditätsniveau der Firmen, die im «Deloitte Small & Mid Caps Index»1 enthalten sind, seit Januar 2013 um 30% gestiegen. Das jetzige Umfeld ist für KMU mit einer starken Bilanz günstig, um ihre Fühler nach externen Wachstumschancen auszustrecken.

Pierrik Roy, Direktor in der Financial Advisory Practice bei Deloitte in der Schweiz und Studienleiter, sagt: „Die Lage ist weiterhin unsicher. Auf der einen Seite werden sich ausländische Investoren trotz Frankenstärke weiter für Schweizer KMU interessieren, vor allem wenn die KMU in ein globales Netz integriert werden und von einem erheblichen Synergiepotenzial profitieren können. Auf der anderen Seite dürften die erhöhte Kaufkraft sowie die hohe Liquidität von Schweizer KMU, gekoppelt mit den historisch niedrigen Zinsen, zu einer Dynamisierung der M&A-Aktivitäten führen.“

Er fügt hinzu: “Trotz des volatilen Verlaufs des Schweizer Aktienmarkts während der letzten Monate bleiben die Unternehmenswerte der Schweizer KMU auf einem hohen Niveau. Der Deloitte Small & Mid Caps Index hat einen Höchstwert im ersten Halbjahr erreicht. Dieses hohe Niveau zeigt, dass Schweizer KMU trotz Frankenstärke weiterhin attraktiv bleiben.“

Aktivste Sektoren und Partner: Industrie und Deutschland

Übernahmen ausländischer Industrieunternehmen machen ein Drittel (34%) der Outbound-Transaktionen aus. Diese Zahl könnte sich in den nächsten zwölf Monaten noch erhöhen: 52% der CEO und CFO von Schweizer Industrieunternehmen sind der Meinung, dass die grössten M&A-Chancen im Ausland liegen. Deutschland, Nordamerika, Frankreich und China werden als wichtigste Zielregionen genannt.2

Länder in Westeuropa bleiben die wichtigsten Partner der Schweizer KMU im M&A-Bereich. Deutschland ist mit einer Beteiligung von 21% sowohl an Inbound- als auch an Outbound-Transkationen der stärkste Partner.

1Der Deloitte Small & Mid Caps Index misst den EV/EBITDA-Multiplikator. Dieser hat einen Wert von 8.2x im 1. Halbjahr 2015 erreicht (siehe S. 4).
2Gemäss der Deloitte-Studie „Manufacturing M&A Predictions Switzerland, H1 2015", Juni 2015.

Über die Deloitte Studie «Schweizer KMU: M&A-Aktivitäten im 1. Halbjahr 2015»

Der halbjährliche Deloitte Report untersucht die Fusions- und Übernahmetransaktionen von Schweizer KMU. Dabei sind KMU wie folgt definiert: Einen Umsatz von mehr als CHF 10
Mio., weniger als 250 Mitarbeiter und einen Börsenwert zwischen CHF 5 und 500 Mio. Die aktuelle Ausgabe bezieht sich auf die Periode vom 1. Januar bis 30. Juni 2015.

Sie können den vollständigen Bericht «Schweizer KMU: M&A-Aktivitäten im 1. Halbjahr 2015» auf unserer Webseite herunterladen.

Über Deloitte in der Schweiz

Deloitte ist ein führendes Prüfungs- und Beratungsunternehmen in der Schweiz und bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Financial Advisory. Mit über 1‘400 Mitarbeitenden an den sechs Standorten Basel, Bern, Genf, Lausanne, Lugano und Zürich (Hauptsitz) betreut Deloitte Unternehmen und Institutionen jeder Rechtsform und Grösse aus allen Wirtschaftszweigen. Deloitte AG ist eine Tochtergesellschaft von Deloitte LLP, dem Mitgliedsunternehmen in Grossbritannien von Deloitte Touche Tohmatsu Limited (DTTL). Über DTTL sind deren Mitgliedsunternehmen mit rund 210‘000 Mitarbeitenden in mehr als 150 Ländern auf der ganzen Welt vertreten.

Schweizer KMU: M&A-Aktivitäten im 1. Halbjahr 2015

Anmerkung für die Redaktion

In dieser Pressemitteilung bezieht sich die Bezeichnung Deloitte auf Deloitte AG, eine Tochtergesellschaft von Deloitte LLP, dem Mitgliedsunternehmen in Grossbritannien von DTTL, eine "UK private company limited by guarantee" (eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht) und ihren Mitgliedsunternehmen, die rechtlich selbstständig und unabhängig sind. Eine detaillierte Beschreibung der rechtlichen Struktur von DTTL und ihrer Mitgliedsunternehmen finden Sie auf unserer Webseite unter www.deloitte.com/ch/about.

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Deloitte AG ist eine von der Eidgenössischen Revisionsaufsichtsbehörde (RAB) und der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA zugelassene und beaufsichtigte Revisionsgesellschaft.

Die in dieser Pressemitteilung enthaltenen Informationen entsprechen zum Zeitpunkt des Drucks dem aktuellen Stand.

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