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Europäischer Fussball erwirtschaftet erstmals über 25 Milliarden Euro Umsatz – die fünf grössten Ligen wachsen weiter

Zürich, 7. Juni 2018

  • Der europäische Fussballmarkt generierte gemäss der 27. Ausgabe des „Annual Review of Football Finance“ von Deloitte während der Saison 2016/17 einen Umsatz von 25,5 Milliarden Euro.
  • Die „Big Five“ der europäischen Ligen generierten im Laufe der Saison 2016/17 einen Rekordumsatz von 14,7 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg um 9% gegenüber dem Vorjahr.
  • Die deutsche Bundesliga bleibt mit durchschnittlich über 44‘000 Stadionbesuchern die am besten besuchte Liga in Europa.
  • Die Übertragungsrechte kurbeln das Wachstum angesichts neuer Verhandlungsrunden in England, Spanien und Frankreich weiter an, wodurch die finanziellen Erträge der Spitzenvereine steigen.
  • Die Premier League generierte einen 86% höheren Umsatz als die nächste Konkurrentin, die spanische La Liga, die nun die zweitgrösste Liga in Europa ist und somit die Bundesliga auf den dritten Platz verdrängt hat.

Der europäische Fussballmarkt hat gemäss der 27. Ausgabe der „Annual Review of Football Finance“ der Sports Business Group von Deloitte zum ersten Mal einen Umsatz von über 25 Milliarden Euro generiert. Der Anstieg um 4% im Vergleich zur Saison 2015/16 ist vor allem auf die „Big Five“ der europäischen Ligen zurückzuführen, deren gemeinsamer Umsatz in der Saison 2016/17 um 1,3 Milliarden Euro (9%) auf 14,7 Milliarden Euro angestiegen ist. Das Wachstum war aber nicht nur auf die grössten Ligen beschränkt. Verschiedene Ligen ausserhalb der „Big Five“ konnten den Umsatz ebenfalls steigern, wenn auch auf einem geringeren Niveau als in England, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien.

Infolge der Regelung für eine gemeinsame Vermarktung von Übertragungsrechten, die erhebliche Auswirkungen auf den Umsatz hatte, ist La Liga in Spanien nun in Bezug auf den Umsatz die zweitgrösste Liga der Welt.

Zudem hat Deloitte festgestellt, dass das Umsatzwachstum der „Big Five“-Ligen eine erhöhte Rentabilität zur Folge hatte. Die Premier League, die Bundesliga und La Liga melden zum ersten Mal einen Betriebsgewinn von insgesamt über 300 Millionen Euro.

Dan Jones, Partner und Leiter der Sports Business Group bei Deloitte, sagte: «Erfreulicherweise war die finanzielle Situation des europäischen Fussballs noch nie so gut wie heute und wir erwarten auch für die kommenden Jahre weiteres Wachstum und anhaltendes Interesse für die europäischen Ligen. Dieser finanzielle Erfolg widerspiegelt nicht nur die weltweite Popularität des Fussballs, sondern auch die Professionalität, welche die führenden Vereine an den Tag legen, sowie die Stärke des regulatorischen Umfelds, in dem sie tätig sind.»

«Die Tatsache, dass die spanische La Liga die Bundesliga, die umsatzmässig über ein Jahrzehnt den zweiten Platz belegte, von ihrer Position verdrängen konnte, ist ein Beleg für die weit reichenden Veränderungen, die in den letzten Jahren erfolgt sind. Die Herausforderung für La Liga wird nun sein, den Abstand zur Premier League, dem klaren Marktführer, aufzuholen.»

Die Vereine der Premier League haben die Konkurrenz in Bezug auf den Umsatz weit hinter sich gelassen. Zusammen steigerten sie den Umsatz von 4,9 Milliarden Euro in der Saison 2015/16 auf 5,3 Milliarden Euro in der Saison 2016/17. Die englische Spitzengruppe erzielte einen 86% höheren Umsatz als die spanische La Liga und das neue System bei den Übertragungsrechten sorgte für Rekordumsatzzahlen bei den Vereinen der Premier League.

Die Bundesliga dürfte nächstes Jahr den zweiten Platz zurückerobern

Obwohl die Bundesliga in Bezug auf den Umsatz leicht unter La Liga gefallen ist, bietet die konstant beeindruckende wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der deutschen Vereine eine Chance für die Bundesliga, den zweiten Platz in naher Zukunft zurückzuerobern. Aufgrund der verbesserten Verträge für die Übertragungsrechte sowohl im Inland als auch international dürfte der Umsatz der beiden Top-Divisionen in Deutschland während der Saison 2017/18 um 1,4 Milliarden Euro steigen.

Dan Jones von der Sports Business Group von Deloitte meinte dazu: «Durch die neuen vierjährigen Verträge für die inländischen und internationalen Übertragungsrechte der Bundesliga, die ab der Saison 2017/18 in Kraft getreten sind, dürfte dazu beitragen, dass der Umsatz der Bundesliga auf über 3 Milliarden Euro ansteigen wird, wodurch sie in der nächsten Ausgabe des „Annual Review of Football Finance“ umsatzmässig wiederum zweitstärkste Fussballliga der Welt sein dürfte.»

Die italienischen Vereine der Serie A erzielten erstmals einen Umsatz von insgesamt über 2 Milliarden Euro, was einem Plus von 8% entspricht. Dies ist hauptsächlich auf das Umsatzwachstum des Vereins Internazionale zurückzuführen. Die italienischen Vereine dürften in Bezug auf die Änderungen der Qualifikationskriterien für die UEFA-Wettbewerbe die Hauptprofiteure sein, nach denen ab der Saison 2018/19 vier Vereinen eine Position in der Gruppenphase der UEFA Champions League garantiert sein wird. Und da ebenfalls ab dieser Saison die verbesserten Verträge für die Übertragungsrechte in Kraft treten, können die italienischen Vereine mit Mehreinnahmen rechnen.

Obwohl die Ligue 1 in Frankreich weiterhin die umsatzschwächste Liga der „Big Five“ bleibt, konnten die französischen Vereine zusammen ein höheres Umsatzwachstum als in den vergangenen Jahren verbuchen, was hauptsächlich auf den Beginn des neuen Systems für Übertragungsrechte im Inland zurückzuführen ist. Die jüngsten Neuigkeiten, dass eine neue Vereinbarung mit Mediapro für die Saisons 2020/21 bis 2023/24 getroffen wurde, stimmen zuversichtlich für ein mittelfristiges Finanzwachstum der Ligue 1. 

Gesamtumsätze der europäischen „Big Five“-Ligen nach Erlöskategorien 2016/17 (in Mio. EUR)

Über die „Big Five“ hinaus

Ausserhalb der „Big Five“ der europäischen Fussballligen gehören die türkische Süper Lig (734 Millionen Euro) und die russische Premier League (701 Millionen Euro) zu den nächstgrössten Ligen in Europa. Die FIFA-Weltmeisterschaft in Russland, die nächste Woche beginnt, dürfte in den kommenden zwei Jahren voraussichtlich einen Einfluss auf den europäischen Fussballmarkt haben, zunächst durch den Umsatz, der im direkten Zusammenhang mit dem Turnier selber erwirtschaftet wird, und später im kleineren Umfang durch den Auftrieb, den der russische Fussball in der Folge erfahren dürfte.

Tim Bridge, Direktor in der Sports Business Group, fügte hinzu: «Trotz dieser potenziellen Zuwächse dürfte es unwahrscheinlich sein, dass die russische Premier League die Umsatzdiskrepanz zu den „Big Five“ in naher Zukunft aufholen wird. Wir sind weit davon entfernt, von den „Big Six“ des europäischen Fussballs zu sprechen.»

«Im Rahmen der kommenden FIFA-Weltmeisterschaft werden die Spieler aber die Gelegenheit haben, auf der höchstmöglichen Ebene zu spielen. Wir erwarten deshalb erhebliche Bewegungen im diesjährigen Spielertransfermarkt, denn die Vereine haben ein reges Interesse daran, die bestmöglichen Spielertalente für sich zu gewinnen. Es ist durchaus möglich, dass die Vereine in diesem Sommer neue Rekordbeträge für den Transfer von Spielern bezahlen werden.»

Erfahren Sie mehr über den Bericht „Annual Review of Football Finance“ und die Deloitte Sports Business Group auf unserer Website.

Deloitte Sports Business Group

Deloitte beschäftigt sich seit 20 Jahren mit der Beratung und Analyse der nationalen und internationalen Sport- und Fussballindustrie. Unsere spezialisierte Sports Business Group bietet multidisziplinäre Expertendienstleistungen durch erfahrene, engagierte Fachleute an, die im Sportgeschäft einen signifikanten Mehrwert erzielen können. Ob strategische Business Reviews, operative Neuausrichtungen, Strategien zur Ertragsmaximierung, Planung neuer Stadien/Sportstätten, Unternehmensplanung, Machbarkeitsstudien, Analysen der wirtschaftlichen Auswirkungen, Due Diligence, Benchmarking, Überprüfungen von Sportreglementen, Marktanalysen, Corporate-Finance-Beratung oder Unterstützung bei Bewertungen und Angeboten im Rahmen von Akquisitionen und Veräusserungen – kein anderes Beratungsunternehmen arbeitet mit so vielen Clubs, Ligen, Behörden, Erbauern von Sportstätten, Veranstaltern, kommerziellen Partnern, Financiers und Investoren zusammen wie wir.

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Anmerkung für die Redaktion

Alle Ergebnisse der „Annual Review of Football Finance“ finden Sie auf: www.deloitte.co.uk/sportsbusinessgroup.

Um einen internationalen Vergleich zu ermöglichen, wurden, wenn nicht anders angegeben, alle Finanzdaten der Saison 2016/17 zum Wechselkurs vom 30. Juni 2017 (1 GBP = 1,16 Euro) umgerechnet. Die Vergleichsdaten stammen aus den vorherigen Ausgaben des Deloitte Annual Review of Football Finance oder aus anderen relevanten Jahresabschlüssen beziehungsweise anderen direkten Quellen.

Die Lohnkosten umfassen alle Mitarbeitenden (inclusive Spieler, Technischer- und Administrativer-Staff) und beinhalten Lohn, Gehälter, Antrittsgagen, Prämien, Abfindungszahlungen, Sozialversicherungsbeiträge und andere Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer.

In dieser Medienmitteilung bezieht sich Deloitte auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“) eine "UK private company limited by guarantee" (eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht) und ihren Mitgliedsunternehmen, die rechtlich selbstständig und unabhängig sind.

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