Globale CIO-Umfrage 2016–2017

Dieses Jahr untersucht die Umfrage inwieweit Persönlichkeitsmerkmale eines CIO das Vermächtnis stärker oder weniger stark beeinflussen als technologische Kompetenzen. Ausserdem geht es um die Lücken zwischen IT-Kompetenzen und Unternehmenserwartungen und die Flexibilität von CIOs bei der Neuausrichtung ihrer Kompetenzen auf ihre geschäftlichen Bedürfnisse. Abschliessend analysieren wir die Idee des «digitalen Eisbergs» und gehen der Frage nach, inwieweit CIOs besser als alle anderen in der C-Suite gerüstet sind, die Digitalisierung im gesamten Unternehmen voranzutreiben.

Die Umfrage enthüllte eine Verschiebung der geschäftlichen Prioritäten von der «Geschäftsleistung» zu den «Kunden», wobei 57% der CIOs die «Kunden» als oberste Priorität nannten, In der letztjährigen Umfrage waren es nur 45%. Die «Kunden» blieben für acht der zehn in der Umfrage vertretenen Branchen die oberste Priorität. Nur 45% der CIOs gaben jedoch an, dass ihre IT-Organisation durch IT-Kompetenzen an der Verbesserung der Kundenerfahrung beteiligt sei. 28% der CIOs haben den Eindruck, ihre IT-Organisation schneide mit ihren digitalen Kompetenzen unterdurchschnittlich ab.

Erwartungslücken

Um Mehrwert zu schaffen, müssen CIOs IT-Kompetenzen bereitstellen, die auf die wichtigsten geschäftlichen Prioritäten ausgerichtet sind. Neben den geschäftlichen Prioritäten sollten sie die Erwartungen ihres Unternehmens an die IT erfüllen. Das heisst, sie sollten zum Beispiel Geschäftsprozesse verbessern, Kosten senken, IT-Systeme pflegen und die Cybersicherheit gewährleisten. 78% der CIOs gaben an, die strategische Anpassung der IT-Aktivitäten an die Geschäftsstrategie sei entscheidend für ihren Erfolg. Nur 5% erklärten, dies sei in ihrer IT-Organisation eine Kompetenz der Führungsklasse.

Darüber hinaus deckte die diesjährige Umfrage erhebliche Lücken zwischen Unternehmenserwartungen und IT-Kompetenzen auf. 57% der CIOs berichteten, das Unternehmen erwarte von ihnen Unterstützung bei geschäftlichen Innovationen und bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Über die Hälfte erklärte jedoch Innovations- und Disruptionsprioritäten seien aktuell nicht vorhanden oder würden gerade erst aufgebaut. Ebenso erkennen 61% die Cybersicherheit als wichtige Erwartung, aber nur 10% der CIOs nennen Cybersicherheit und IT-Risikomanagement als hohe geschäftliche Priorität.

Dies bietet CIOs eine grosse Chance, die strategische Abstimmung durch IT-Kompetenzen voranzutreiben. Um mit den sich wandelnden geschäftlichen Bedürfnissen Schritt zu halten, sollten CIOs IT-Kompetenzen entwickeln, die den Unternehmenswert steigern, ihre eigenen persönlichen Fähigkeiten verbessern, Beziehungen zu anderen Führungskräften aufbauen sowie ihre Talente und Teams entwickeln und fördern.

Der digitale Eisberg

Aufgrund unserer Daten und Interviews glauben wir, dass einige CIOs und Unternehmensleiter im digitalen Bereich nur kundenorientierte Front-End-Tools und -Technologien sehen. Dies bezeichnen wir als die Spitze des digitalen Eisbergs. Andere betrachten «digital» als eine Einstellung, bei der die Technologie künftige Geschäftsmodelle grundlegend transformiert und gestaltet. Dies setzt voraus, dass die Technologie in alle Facetten des Geschäfts integriert wird, und verlangt eine grundlegend andere Rolle für CIOs.

Wenn CIOs wichtig sind, um den digitalen Wandel zu ermöglichen, müssen sie ihre digitalen Kompetenzen entwickeln und Investitionen erhöhen. Mehr als ein Viertel (28%) stufte seine IT-Organisation bei den digitalen Kompetenzen als unterdurchschnittlich ein, vor allem im Hinblick auf die Kunden- und digitale Erfahrung und Analyse. Zwei von fünf CIOs gaben an, sie investierten zu wenig in neue Technologien und Analytik.