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Start der Frauen-Bundesliga

Frauenfußball mit Potenzial zum Wachstumsmarkt 

  • Das Interesse von Sponsoren und Medien am Frauenfußball steigt – das sorgt mittelfristig für eine weitere Professionalisierung des Sports.  
  • 18 der 20 umsatzstärksten Clubs im internationalen Spitzenfußball haben inzwischen ein Frauenteam.
  • Mehr mediale Aufmerksamkeit: Erstmals zeigt MagentaSport alle Spiele der Frauen-Bundesliga live und auch die Sportschau will ihre Berichterstattung ausbauen.

München, 26. August 2021 1974 wurde in Deutschland erstmals um einen offiziellen Meistertitel im Frauenfußball gespielt. Seitdem hat sich viel getan. Am Freitag startet die Frauen-Bundesliga in ihre 32. Saison. Auch der aktuelle Annual Review of Football Finance von Deloitte widmet sich in einem Kapitel den Entwicklungen im Frauenfußball. 

Der Bereich ist kommerziell noch vergleichsweise gering ausgeprägt. So konnten die zwölf Clubs der Flyeralarm Frauen-Bundesliga in der Saison 2019/20 – trotz COVID-19-bedingter Einschränkungen – einen neuen Umsatzrekord erwirtschaften. Der vom Deutschen Fußball-Bund veröffentlichte Saisonreport weist einen Erlös von ca. 1,10 Mio. Euro pro Club aus. Kumuliert haben die zwölf Mannschaften somit einen Umsatz von etwa 13,25 Mio. Euro erzielt.

Perspektivisch ist der Frauenfußball ein Wachstumsmarkt. „Frauenfußball wird in den kommenden Jahren auch für Sponsoren und Ausrüster immer attraktiver werden, da die Teams und Spielerinnen bereits heute wichtige gesellschaftliche Themen und Werte besetzen und dieses Potenzial in Zukunft noch stärker für sich nutzen können“, erklärt Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte. „Dies stößt auch Entwicklungen weiterer Bereiche des Frauenfußballs an, wie bspw. Professionalisierung der Medienproduktion, der Stadien und der Strukturen. Dadurch wird wiederum die Qualität des Spielerlebnisses gesteigert, was den Sport dann wiederum für Zuschauer, Medien und weitere Sponsoren zusehends attraktiver macht.“ 

Meilensteine bei den Medienrechten

Erstmals werden in der neuen Spielzeit 2021/22 alle Bundesliga-Partien der 22 Spieltage fernsehgerecht produziert. Grundlage hierfür ist ein Vertrag zwischen dem Deutschen Fußball-Bund und der Telekom, die sich die Produktionskosten teilen werden. Alle Spiele werden zudem erstmals live auf der bezahlpflichtigen Telekom-Plattform MagentaSport gezeigt. Die Kooperation umfasst auch die Saison 2022/23 und sichert somit die TV-Vollproduktion für zwei Jahre. Auch die öffentlich-rechtlichen Sender räumen dem Frauenfußball künftig mehr Platz ein. So möchte die Sportschau regelmäßig ein Samstagsspiel der Frauen-Bundesliga in ihrer Samstagsausgabe aufnehmen. Zudem plant der Pay-TV Sender Sky ab der neuen Saison ein Topspiel des DFB-Pokals der Frauen pro Spieltag zu übertragen. 

Auch in der Königsklasse entwickelt sich die Vermarktung der Medienrechte: Ab der Saison 2021/22 überträgt DAZN in Kooperation mit YouTube alle Spiele der UEFA Champions League der Frauen. Der Streamingdienst hat sich die Rechte für vier Jahre, also bis zur Saison 2024/25 gesichert. In den ersten beiden Jahren der Vertragslaufzeit werden die Spiele kostenlos auf dem YouTube-Kanal von DAZN zu sehen sein. Erstmals hat die UEFA die Sponsoring- und Medienrechte ab der Gruppenphase zentral vermarktet und schüttet ab der neuen Saison 24 Mio. Euro an die Frauenfußball-Clubs aus. Bisher hatten in Deutschland verschiedene Sportsender die Rechte an einzelnen Champions-League-Partien der Clubs erworben. 

Stronger together – immer mehr Bundesliga-Clubs etablieren eigene Frauenteams 

Eine weitere spannende Entwicklung sind die zunehmenden Synergien zwischen Teams des Frauen- und Männerfußballs. International haben 18 der 20 umsatzstärksten Clubs mittlerweile ein eigenes Frauenteam. Von den zwölf Clubs, die in der obersten deutschen Spielklasse des Frauenfußballs in der Saison 2021/22 antreten, sind acht Teams Teil eines Clubs, der auch ein professionelles männliches Team betreibt. Der FFC Turbine Potsdam hat zudem eine Kooperation mit Hertha BSC geschlossen. Auch Borussia Dortmund startet in dieser Saison mit einer eigenen Frauenmannschaft – und zwar von der Pike auf: Das neue BVB-Team startet in der Kreisliga. Einen anderen Weg schlägt der VfB Stuttgart ein: Der Club übernimmt die Spielrechte des VfB Obertürkheim und nimmt in der Saison 2022/23 mit einer eigenen Frauenmannschaft in der Regionalliga den Ball auf. 

„Gemeinsame Infrastruktur und Synergien bei kommerziellen Prozessen wie Vermarktung, Ticketing oder Merchandising – die Möglichkeiten voneinander zu profitieren sind vielfältig und bringen klare Vorteile mit sich“, fasst Dr. Felix Mutter, Senior Manager der Sport Business Gruppe von Deloitte zusammen. „Frauenfußball entwickelt sich zum festen Bestandteil der Clubstrategie der Schwergewichte im Spitzenfußball – und davon können nicht nur die Frauen-Teams profitieren, sondern der ganze Club.“ 

Inhaltlich verantwortlich für die Studie ist Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.

Weitere Informationen und Analysen zum Thema Frauenfußball finden Sie zudem in den Deloitte-Publikationen „Annual Review of Football Finance“ sowie der „Football Money League“. Gerne stehen Ihnen unsere Experten für Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung.

Über Deloitte

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Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf http://www.deloitte.com/de/UeberUns.

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