Deloitte Smart Home Studie 2018

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Deloitte Smart Home Studie 2018

Was erwarten Smart Home-Konsumenten heute von einer intelligenten Hausvernetzung?

Deloitte hat für den aktuellen Smart Home Consumer Survey über 2.000 Deutsche im Alter zwischen 19 und 75 Jahren befragt. Die Ergebnisse der Studie zeigen: Das Interesse am Thema ist groß und potenzielle Kunden versprechen sich von Smart Home mehr Komfort und Sicherheit zuhause. Hohe Kosten, Datenschutz-Bedenken und Zweifel an der technischen Reife der Produkte bremsen aber die Kaufbereitschaft.

Home sweet Home: Smart Home ist besonders für die eigene Immobilie gefragt

16 Prozent der Konsumenten in Deutschland nutzen derzeit im altersübergreifenden Durchschnitt Smart Home-Lösungen – das entspricht einem deutlichen Anstieg im Vergleich zur Smart Home Studie, die Deloitte im Jahr 2015 durchgeführt hat. Im Detail zeigt sich, dass die intelligente Haussteuerung im Segment der Nutzer zwischen 25 und 34 Jahren derzeit die höchste Verbreitung findet. Ein auffälliges Ergebnis der aktuellen Studie ist zudem, dass Smart Home-Produkte deutlich häufiger von Hausbesitzern (22 Prozent), Wohnungseigentümern und Mietern von Häusern (jeweils 19 Prozent) genutzt werden als von Wohnungsmietern – hier liegt die Quote lediglich bei 12 Prozent.

Denn auch wenn die Kosten für Smart Home-Geräte zuletzt deutlich gesunken sind, spielen die Einkommensverhältnisse für die Nutzung nach wie vor eine erhebliche Rolle: Mit steigendem Verdienst steigt auch der Anteil der Smart Home-Nutzer. So liegt dieser in der Einkommensklasse mit einem monatlichen Netto-Haushaltseinkommen zwischen 4.001 und 5.000 Euro bei 27 Prozent und damit deutlich über dem Gesamtdurchschnitt. Wie die Studie zeigt, ist Smart Home in höheren Einkommensklassen über dreimal häufiger verbreitet als am anderen Ende der Gehaltsskala.

Deloitte Smart Home Consumer Survey 2018

Was macht Smart Home für Konsumenten attraktiv – und was hält sie vom Kauf ab?

Als Hauptgründe für ihr Interesse an Smart Home-Produkten nennen die Befragten vor allem den Zugewinn an Komfort und Sicherheit (56 und 49 Prozent der Antworten). Auch die Erwartung, dass intelligent vernetzte Smart Home-Systeme die Strom- und Heizkosten senken, ist für 38 Prozent der Teilnehmer an der Studie ein wichtiges Kriterium. Doch nicht nur finanzielle, sondern auch ökologische Aspekte zählen: Für immerhin 20 Prozent sind die daraus resultierenden positiven Effekte für eine geringere Belastung der Umwelt ein guter Grund, ins Smart Home einzusteigen. Die Mehrzahl der bisherigen Nutzer ist der Studie zufolge von ihren Smart Home-Lösungen überwiegend überzeugt und 87 Prozent verwenden diese mehr oder weniger regelmäßig. Besonders groß ist die Zustimmung in der Altersgruppe zwischen 25 und 45 Jahren.

Motive für Nutzung von und Interesse an Smart-Home-Angeboten:

Warum fällt die Verbreitung von Smart Home-Technik dann nicht höher aus? An erster Stelle sind die Kosten (38 Prozent) der Grund dafür. Gegenüber der letzten Erhebung aus dem Jahr 2015, als noch 44 Prozent diesen Punkt nannten, ist aber ein Rückgang festzustellen – auch dank der gesunkenen Preise der Smart Home-Hardware. Als zweitwichtigsten Grund nannten die Befragten Bedenken bezüglich des Datenschutzes. Gegenüber der Studie von 2015 entspricht das einem Anstieg um 4 Prozentpunkte. Aber auch in anderen Bereichen sehen zahlreiche Konsumenten Smart Home derzeit noch kritisch: 22 Prozent der Befragten bezweifeln, dass die Technik ausgereift ist und jeweils 21 Prozent empfinden die Inbetriebnahme als zu kompliziert oder erkennen keinen Mehrwert, der die Nutzung rechtfertigen würde.

Datenkrake Smart Home? Die Sorge um die Nutzungsdaten überwiegt noch

Dass deutschen Konsumenten der Schutz ihrer Daten besonders am Herzen liegt, bestätigt sich auch in der aktuellen Smart Home Studie. Denn obwohl das Teilen von Nutzungsdaten eine unabdingbare Voraussetzung für intelligente Smart Home Funktionalitäten darstellt, sind nur 14 Prozent der Befragten dazu grundsätzlich bereit – und 40 Prozent lehnen es sogar ab, Nutzungsdaten zu teilen. Besonders kritisch sind hier vor allem die älteren Befragten über 65 eingestellt. Allerdings ist die Bereitschaft zum Teilen von Smart Home-Nutzungsdaten gegenüber 2015 leicht gestiegen, besonders was das Teilen der Daten mit einzelnen, ausgewählten Smart Home-Anbietern anbelangt. Besonders in den mittleren Alterssegmenten sind Konsumenten aufgeschlossener: So würde über ein Viertel der 25- bis 34-Jährigen diese Daten vorbehaltlos einem Smart Home-Anbieter überlassen.

Bereitschaft, Smart-Home-Nutzungsdaten zu teilen:

Auffällig ist: Auf die Frage, welchen Smart Home-Anbietern die Nutzer am ehesten einen vertrauenswürdigen Umgang mit ihren Daten zutrauen, schneiden Telekommunikationsunternehmen am besten ab, gefolgt von Consumer Electronics-Herstellern. Misstrauen herrscht hingegen, was die Internet-Giganten mit den Daten anstellen: Google, Amazon & Co. vertrauen hier nur 3 Prozent der Befragten. Das ist insofern bemerkenswert, weil vernetzte Lautsprecher wie Amazon Echo oder die Google-Home-Modelle derzeit die mit am häufigsten genutzte Smart Home-Hardware darstellen. Ihre Verbreitung wird aktuell nur von smarten Schaltern und Steckdosen übertroffen.

 

Von einem Boom zu sprechen, wäre noch verfrüht, aber die Verbreitung von Smart Home-Komponenten nimmt zu. Insgesamt steigen Akzeptanz und Interesse, doch viele Nutzer haben noch Vorbehalte, ihre Daten zu teilen.

Dr. Gunther Wagner, Director Technology Strategy & Architecture

Deloitte Smart Home Consumer Survey 2018 zum Download

Laden Sie hier kostenlos die kompletten Ergebnisse des Deloitte Smart Home Consumer Survey 2018 herunter und lesen Sie, welche weiteren Faktoren für die Kaufentscheidung und das Kundenerlebnis beim Thema Smart Home entscheidend sind. In der Studie erfahren Sie unter anderem mehr dazu,

  • wie Nutzer die Kompatibilität und Erweiterbarkeit von Smart Home-Lösungen bewerten,
  • welche Konzepte für Bedienung und Steuerung aktuell populär sind,
  • welche Gerätekategorien am weitesten verbreitet und nachgefragt sind,
  • ob Smart Home-Konsumenten Kauf oder Miete der Hardware präferieren,
  • welches die bevorzugten Anbietergruppen beim Kauf von Smart Home-Lösungen sind.

 

Weitere Informationen zu den bestimmenden Trends und Entwicklungen im TMT-Sektor finden Sie in den zahlreichen Beiträgen auf unserer Überblicksseite Technology, Media & Telecommunications.

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