MREL und TLAC

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MREL und TLAC

Neue Anfor­derun­gen an die Ver­lust­ab­sorptions­fähig­keit von Banken

Das White Paper Nr. 74 beschreibt die Intention und Funktionsweise der beiden neuen Kapitalquoten und diskutiert die hieraus zu erwartenden Implikationen für die Banken.

MREL und TLAC

Seitdem Banken durch öffentliche Gelder gestützt werden mussten, bestehen Bemühungen, die Kosten von Bankenrettungen auf die Gläubiger zu verlagern und so die Steuerzahler zu entlasten.

Daher veröffentlichte das Financial Stability Board (FSB) im November 2014 ein Konsultationspapier, das insbesondere die Einführung der neuen Kennzahl Total Loss Absorbing Capacity (TLAC) vorsieht und im November 2015 finalisiert wurde.

Auf europäischer Ebene wurde im Januar 2015 die Sanierungs- und Abwicklungsrichtlinie BRRD rechtswirksam, die ebenfalls eine neue Kennzahl für Eigenmittel und sogenannte berücksichtigungsfähige Verbindlichkeiten (MREL) enthält. Zur Konkretisierung der praktischen Umsetzung wurde seitens der EBA im Juli 2015 der Konsultationsentwurf eines technischen Regulierungsstandards veröffentlicht.

Mit den Vorschlägen zu MREL und TLAC stehen für den europäischen Bankenmarkt zwei methodisch ähnliche, aber nicht deckungsgleiche Ansätze zur Erhöhung der Verlustabsorptionsfähigkeit von Kreditinstituten im Raum. Ungeachtet der noch nicht final festgelegten genauen Höhe der MREL- und TLAC-Quote müssen Banken in Zukunft abermals mehr Kapital vorhalten, woraus sich Herausforderungen für das Kapitalmanagement ergeben. Die ungewisse Höhe der Kapitalanforderungen und der damit nicht exakt quantifizierbare Kapitalbedarf erschweren zudem die Emissionsaktivitäten.

Ihre Ansprechpartner

Michael Cluse
Director FSI Assurance
mcluse@deloitte.de

Wilhelm Wolfgarten
Partner FSI Assurance
wwolfgarten@deloitte.de

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