One Young World Summit 2022
5 Fragen an Grit zum One Young World Summit
Der jährliche One Young World (OYW) Summit bringt Tausende junger Leader aus über 200 Ländern zusammen, die sich dafür einsetzen, die sozialen und ökologischen Auswirkungen sektor-, branchen- und organisationsübergreifend zu beschleunigen. Deloitte pflegt eine langjährige Partnerschaft mit One Young World. In diesem Jahr haben wir 70 Delegierte und Wissenschaftler aus der ganzen Welt entsandt und die Eröffnungszeremonie gesponsert. Die Delegierten hatten vier Tage lang Zeit für Workshops, Vorträge und Podiumsdiskussionen und konnten sich von einflussreichen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und humanitären Organisationen, darunter ehemalige UN-Generalsekretäre und Weltpräsidenten, beraten lassen. Die Delegierten nahmen teil, um sowohl Verbindungen zu den zukünftigen Führungskräften der Welt als auch zu den jungen Führungskräften von heute zu knüpfen. In diesem Jahr wurde Grit Zwingenberger als Vertreterin von Deloitte Schweiz ausgewählt, um zusammen mit einer regionalen Delegation von Deloitte aus North-South Europe (NSE). teilzunehmen. Sie ist mit einem Erfahrungsbericht aus erster Hand zurückgekehrt.
1. Erzähle uns etwas über dich und was es bedeutet, die diesjährige OYW-Vertreterin zu sein.
Es war ein grosses Privileg und eine grosse Ehre, und ich bin unendlich dankbar, dass ich diese Gelegenheit erhalten habe. Als ich vor etwa einem Jahr bei Deloitte angefangen habe, zunächst als Trainee im Team Human Capital Consulting, hätte ich mir eine solche Erfahrung nicht vorstellen können. In dieser Position habe ich die Entwicklung unseres Klima- und Nachhaltigkeitsangebots geleitet, indem wir das Thema aus menschlicher, verhaltensbezogener und Change-Management-Sicht angegangen sind. Ich arbeite in Teilzeit, da ich gerade meinen Master in Psychologie abschliesse. Während meiner Zeit bei Deloitte habe ich sowohl eine WorldClimate-Initiative als auch eine Inklusionsinitiative für unsere LGBTQIA+-Community geleitet. Dadurch bot sich für mich die Möglichkeit einer Entsendung in das NSE Purpose Team. Meine Aufgabe wird es sein, den Alltag unserer Mitarbeitenden mit dem Ziel von Deloitte zu verknüpfen – eine Wirkung zu erzielen, die für unsere Kunden, unsere Mitarbeitenden und die Gesellschaft als Ganzes von Bedeutung ist – mit besonderem Schwerpunkt auf Inklusionsinitiativen, wie zum Beispiel dem Programm «Future Female Innovators», sowie auf Neurodiversität und nachhaltigen Lösungen in allen NSE-Regionen.
Eigentlich habe ich kein wirkliches Zuhause, da ich mit einer russisch/armenischen Mutter und einem deutschen Vater aufgewachsen bin und wir in vielen verschiedenen Ländern gelebt haben (VAE, Kasachstan, Ukraine, Schweden, um nur einige zu nennen) und ich in meiner Kindheit ausserdem in über 60 Länder gereist bin. Die Internationalität von Deloitte ist einer der vielen Gründe, warum ich mich hier immer sehr wohlgefühlt habe! Wie du dir sicher vorstellen kannst, ist es für mich ein Traum, Botschafterin der extrem internationalen «One Young World»-Community zu sein.
2. Was hat dir beim One Young World Summit am besten gefallen?
Am meisten inspiriert hat mich, dass erfolgreiche Weltpolitiker vor uns standen und uns darin bestärkt haben, hinaus in die Welt zu gehen und diese zu verändern, während sie ihre persönlichen Geschichten von Entschlossenheit und Widerstandsfähigkeit erzählt haben. Für mich, und ich denke, für die meisten von uns, war das Aussergewöhnlichste jedoch, einfach anwesend zu sein und die Energie zu spüren. Ich war in einem Raum mit über 2000 leidenschaftlichen, motivierten jungen Menschen aus der ganzen Welt, habe gehört, was sie zu sagen hatten und – was noch wichtiger ist – welche Art von Wirkung sie erzielen. Wir haben Ideen und Massnahmen ausgetauscht, die visionär sind und zum Nachdenken anregen, aber auch sehr konkret und umsetzbar sind. Wir haben gemeinsam eine Woche mit sehr emotionalen Erlebnissen durchlebt. Wir haben zusammen gelernt, zusammen geweint und zusammen gefeiert. Ich denke, dass diese gemeinsame Erfahrung für uns alle lebensverändernd war.
3. Was waren deine wichtigsten Erkenntnisse aus den Vorträgen und Workshops?
Es waren ganz einfach so viele, und am Ende der Woche war ich völlig überwältigt! Die Vorträge der Delegierten waren persönlich und gleichermassen herzzerreissend und beeindruckend. Junge Menschen aus den ärmsten Regionen der Welt, die vor Krieg und Klimakatastrophen fliehen, in Flüchtlingslagern leben, unter Ungerechtigkeit und Ungleichheit leiden, Missbrauch erdulden usw. – sie alle nutzen ihre Erfahrungen, um wirkungsvolle Veränderungen in ihren Gemeinschaften herbeizuführen. Ihre Bemühungen haben zu nachhaltigen Lösungen, technologischen Innovationen, Friedensstiftungen und einer Beschleunigung qualitativ hochwertiger Bildung geführt. Obwohl sich das alles sehr weit entfernt von der privilegierten Schweizer Blase, in der ich lebe, anfühlt, haben wir auch über ethische Führung gesprochen und über die sehr einflussreiche Rolle, die Organisationen wie Deloitte bei der Bewältigung dieser Herausforderungen spielen. Unternehmen sind mächtige Akteure des Wandels, und wir müssen die Vorstellung aufgeben, dass sich Zweck und Gewinn gegenseitig ausschliessen. Stattdessen müssen wir uns fragen, ob die Welt dank unserer Organisation ein besserer Ort ist und ob wir sowohl innerhalb als auch ausserhalb unserer Organisation alles in unserer Macht Stehende dafür tun.
4. Auf welche Weise wirkt Deloitte auf die Gesellschaft ein?
Glücklicherweise gibt es bei uns zahlreiche Möglichkeiten, etwas zu bewirken. Obwohl ich glaube, dass jede ihre persönliche Berufung finden muss, die den eigenen Erfahrungen und Fähigkeiten entspricht, möchte ich auf einige Initiativen und Möglichkeiten in unserem Unternehmen hinweisen, die ich besonders gerne ansprechen und allen unseren Mitarbeitenden ans Herz legen würde. Wir haben diese auch auf der Veranstaltung im Vorfeld des Kongresses mit unserem Global Deputy CEO and Chief People & Purpose Officer, Michelle Parmelee, besprochen:
- Initiativen für Vielfalt, Gerechtigkeit und Integration zur Förderung der Verbundenheit mit marginalisierten Gruppen, wie zum Beispiel Proud@Deloitte (unser LGBTQIA+-Netzwerk), MCN (unser Multi-kulturelles Netzwerk und unsere vielen Frauennetzwerke.
Bei Vielfalt geht es nicht nur um das Geschlecht. Sie erstreckt sich auch auf LGBTQIA+-Gemeinschaften, ethnische Zugehörigkeit, Neurodiversität und Menschen mit Behinderung. Wir müssen uns weiterbilden, das Wort ergreifen und vor allem zuhören. Talente sind weltweit gleichmässig verteilt, die Chancen allerdings nicht. Die Integrationsstrategie ALL IN von Deloitte bietet uns unzählige Möglichkeiten, uns zu engagieren. - Unsere weltweite WorldClimate-Strategie zur Bekämpfung des Klimawandels stützt sich auf vier Säulen: Netto-Null-Emissionen, die Einbindung von Nachhaltigkeit, die Befähigung des Einzelnen und die Einbeziehung von Ökosystemen. Wir haben nicht den Luxus, Zeit zu haben. Die Klimakrise kommt nicht, sie ist bereits da, und unsere aktuelle Lebensweise verbraucht mehr Ressourcen, als die Erde bereitstellen kann. Wir müssen zusammenkommen und gemeinsam handeln, um die Krise zu bewältigen; für das Gedeihen unserer Volkswirtschaften und für die Gesundheit und Sicherheit der Menschen.
- Unser Deloitte Volunteer hub und unser CARE program, das Flüchtlingen hilft, sich vor Ort besser zu integrieren. Diese Programme sind Teil unserer WorldClass-Initiative, um unser globales Ziel zu erreichen, bis 2030 die Zukunft von 100 Millionen Menschen positiv zu beeinflussen.
5. Hast du eine wichtige Erkenntnis aus dem One Young World Summit mitgenommen?
«You are never too young to lead and never too old to learn» (Man ist nie zu jung, um zu führen, und nie zu alt, um zu lernen) – Kofi Annan, ehemaliger UN-Generalsekretär. Lass dich nicht wegen deines Alters oder deiner Position in der Organisationshierarchie davon abhalten, Massnahmen zu ergreifen, das Wort zu ergreifen und andere um dich herum zu inspirieren und zu befähigen. Wenn du eine höhere Führungsrolle innehast, solltest du junge Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven in deine Entscheidungsfindung einbeziehen. Fast die Hälfte unserer Belegschaft gehört der der Generation Z und den Millennials an. Daher ist es sinnvoll, dass wir alle zusammenarbeiten. Lasst uns alle kontinuierlich voneinander lernen, um etwas Wichtiges zu bewirken.