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Entwicklungen und Trends in der bAV – Deloitte Studie zur betrieblichen Altersversorgung

Die betriebliche Altersversorgung aus Sicht der Arbeitnehmer

Auch in diesem Jahr führte Deloitte die Studie zur betrieblichen Altersversorgung (bAV) durch. Zu diesem Anlass wurden 2022 wieder 2.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer befragt. Seit der ersten Studie von 2017 nahmen mehr als 10.000 sozialversicherte Arbeitnehmer an unserer Befragung teil. Die Deloitte bAV-Studie ist damit in Deutschland einzigartig und zeichnet ein fundiertes Bild von der Einstellung der Arbeitnehmer zur Altersvorsorge. Die Ergebnisse zeigen das Potenzial der betrieblichen Altersversorge auf. Mit ihren Attributen Nachhaltigkeit, Fürsorge und Sicherheit adressiert die bAV langfristig einen substanziellen Bedarf. Weitere Ergebnisse zur bAV Studie 2022 im Überblick.

bAV Studie 2022: In der Krise nimmt die Wahrnehmung von Vorsorge zu

Nachdem in der letztjährigen Befragung das Interesse der Teilnehmer an Themen der Altersversorgung leicht zurück gegangen war, zeigt die aktuelle Studie ein Revival der bAV. Das wird insbesondere durch die weitere Zunahme der Entgeltumwandlung deutlich. Möglicherweise sorgen Krisen kurzfristig für Ablenkung von Vorsorgethemen, erhöhen aber deren Bedeutung mittelfristig.

Ein zentrales und sehr bemerkenswertes Ergebnis ist, dass die Nutzung von Angeboten der Bruttoentgeltumwandung seit 2019 signifikant gestiegen ist (siehe Abbildung 1). Während in den Jahren bis 2019 die Teilnahme laut Angaben der befragten Arbeitnehmer zwischen 20 Prozent und 25 Prozent schwankte, partizipieren mittlerweile 47 Prozent an der Entgeltumwandlung.

 

Studie zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV) 2022

Ein entscheidender Faktor könnte hierfür der im Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) verpflichtend geregelte Zuschuss des Arbeitgebers sein (siehe § 1a Abs. 1a BetrAVG), der seit 2019 beim Abschluss von Neuverträgen und seit 2022 für davor bestehende Vereinbarungen gilt. 

In unserer Studie aus dem Jahr 2020 hatten wir die Wirksamkeit von Zuschüssen als Motivationshilfe für Vorsorge identifiziert. Ein Drittel der Befragten hatte zu diesem Zeitpunkt angegeben, dass ein Zuschuss das entscheidende Argument war, an der Entgeltumwandlung teilzunehmen. In diesem Jahr ist der Anteil weiter angestiegen auf 42 Prozent (Vergleiche Abbildung 2 und Abbildung 3).

Vor diesem Hintergrund können die Arbeitgeber wichtige Rückschlüsse auf ihre bAV-Angebote ziehen. Dabei ist die Grundvoraussetzung, dass überhaupt ein Angebot bereitgestellt und kommuniziert wird – daran fehlt es nach wie vor in vielen Fällen. Allerdings ist in dem Fall eines vorliegenden Angebots ein Zuschuss der wichtigste Hebel, um Mitarbeiter zur Eigenvorsorge zu animieren. Der gesetzlich geregelte Zuschuss richtet sich entweder nach der tatsächlichen Einsparung an Sozialversicherungsbeiträgen des Arbeitgebers oder beträgt pauschal 15 Prozent. Unsere Befragung legt nahe, dass ein Zuschuss von 50 Prozent die höchste Wirkungskraft hätte.

Weitere Stellschrauben sind Flexibilität (bspw. Auszahlungsoptionen), ein angemessener Chance-Risiko-Mix sowie eine zielgerichtete Kommunikation. Mit diesen zentralen Merkmalen lassen sich bereits sehr attraktive und erfolgsträchtige bAV-Angebote konfigurieren. Im kontinuierlich zunehmenden Wettstreit um gute Mitarbeiter können – gerade auch kleine und mittlere – Arbeitgeber mit solchen Angeboten punkten und sich entscheidende Wettbewerbsvorteile sichern.

Der Deloitte-Ansatz für die betriebliche Altersversorgung

Betriebliche Altersversorgung (bAV) als Vergütungselement adressiert nicht nur einen substanziellen Bedarf beim Mitarbeiter, sondern wirkt vielfältig in einem Unternehmen. Betroffen sind viele Bereiche, insbesondere Rechnungslegung und Personal. Die hieraus resultierende Komplexität verlangt nach einer ganzheitlichen Perspektive. Bei Deloitte wird diese durch die Deloitte Pension Experts gewährleistet, einem breit aufgestellten, fachbereichsübergreifenden Experten-Team.

Des Weiteren verfolgen wir bei der Gestaltung von Pensionszusagen einen systemischen Ansatz, der neben den reinen arbeitsrechtlichen Regelungsinhalten auch die Themen digitale Umsetzung, Administration und Kommunikation beinhaltet. Regelmäßige Information über unsere Sichtweise auf bAV-Themen erhalten Sie in unserem bAV-Newsletter DPEsche.

Laden Sie hier die vollständige bAV Studie 2022 herunter und lesen Sie alle
Ergebnisse im Detail.

ARCHIV

Studie zur betrieblichen Altersversorgung 2021

Mit der fünften Folge der Deloitte Studie zur betrieblichen Altersversorgung lassen sich einerseits langfristige Entwicklungen in der bAV identifizieren. Andererseits konnte in diesem Jahr eine interessante Abweichung zu den Vorjahren aufgedeckt werden: Zwar führt die COVID-19-Pandemie bei den Arbeitnehmern zu einer Verschiebung des Fokus weg von der bAV, gleichzeitig steigt offenbar die Teilnahmequote an der Entgeltumwandlung erstmals seit 2017 merklich an.

Studie zur betrieblichen Altersversorgung (bAV) 2021

Studie zur betrieblichen Altersversorgung 2020

Mit der vierten Folge der Deloitte Studie zur betrieblichen Altersversorgung lassen sich zunehmend langfristige Entwicklungen in der bAV identifizieren. Und dabei wird vor allem eines klar: Veränderungen erfolgen nur langsam und in kleinen Schritten. Dazu kommen immer wieder Rückschläge, so wie in diesem Jahr die COVID-19 Situation, die bei den Arbeitnehmern zu einer Verschiebung des Fokus führt.

Studie zur betrieblichen Altersversorgung (bAV) 2020
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