Innovationsreport 2019

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Innovationsreport 2019: Wie steht es um den Standort Europa? 

Innovation ist für Unternehmen im Zeitalter von Digitalisierung und Disruption überlebenswichtig. Doch die Schlagzeilen bestimmen bei diesem Thema derzeit die Innovatoren aus dem Silicon Valley und zunehmend auch aus China. Der Deloitte Innovationsreport analysiert, wie es um die Innovationsfähigkeit europäischer Unternehmen – und damit um die Zukunft Europas – bestellt ist.

Deloitte untersucht im Innovationsreport 2019, wie Unternehmen in Europa digitale, datengestützte Technologien nutzen, um Innovationen zu schaffen. Für die Erhebung der Studiendaten wurden dazu Führungskräfte von insgesamt 760 europäischen Unternehmen aus 16 Ländern und 20 bedeutenden Branchen befragt.

Im Fokus der Studie stehen drei Faktoren, die für die Entwicklung von Innovationen und deren Umsetzung grundlegend sind:

  • Technologie: In welche digitale Technologien investieren europäische Unternehmen? Was sind dabei ihre Beweggründe und wie setzen sie diese Technologien konkret ein?
  • Mitarbeiter: Welche Auswirkungen haben diese digitalen Technologien jetzt und in Zukunft auf die Workforce? Wie nutzen Unternehmen die Chancen der digitalen Transformation, um eine neue Innovationskultur zu schaffen?
  • Organisationen: Wie gestalten die Unternehmen ihre Prozesse, um Innovation in ihren Organisationen zu fördern und voranzutreiben? Und was sind dabei die größten Hindernisse?
Innovationsreport 2019: Wie steht es um den Standort Europa?

Zentrale Studienergebnisse des Innovationsreports 2019

Innovation hat strategische Priorität

Die große Mehrheit der europäischen Unternehmen ist bereit, in das Potenzial neuer Technologien zu investieren. Rund 88 Prozent der Befragten erwarten, dass ihre Innovationsbudgets hier in den nächsten zwei Jahren steigen werden. Nur 12 Prozent gehen davon aus, dass ihre Budgets in diesem Bereich unverändert bleiben.

Technologischer Fortschritt ist der wichtigste Impulsgeber für Innovation

92 Prozent der befragten Unternehmen in Europa bewerten den Fortschritt im Bereich der neuen Technologien als Haupttriebkraft für Innovationen. Als zweitwichtigsten Faktor nannten sie die geänderten Erwartungen der Verbraucher (86 Prozent), die im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung immer besser vernetzt und informiert sind und stärker personalisierte Produkte und Services fordern.

Die Mehrheit glaubt nicht, dass fortschrittliche Technologien zum Jobkiller werden

In den Medien und in der Öffentlichkeit werden immer wieder Befürchtungen laut, dass die Nutzung von Robotic Process Automation und Künstlicher Intelligenz zum Abbau von Arbeitsplätzen in großem Stil führen wird. Der Innovationsreport 2019 zeigt aber, dass insgesamt 41 Prozent der befragten Unternehmen in Europa sogar davon ausgehen, dass die Zahl der Vollzeitbeschäftigten künftig steigen wird. 29 Prozent erwarten, dass sie unverändert bleibt, lediglich 23 Prozent sehen einen Rückgang voraus. Allerdings fällt die Einschätzung in einigen Branchen, wie etwa dem Bank- und Finanzwesen, deutlich kritischer aus. Vielen europäischen Unternehmen ist bewusst, dass durch die digitale Transformation neue Anforderungen an die Mitarbeiter entstehen und diese neue berufliche Fähigkeiten für die Arbeitswelt von morgen entwickeln müssen. Demnach will fast jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) in umfangreiche Schulungen zur Nutzung neuer Technologien sowie in die Entwicklung von Führungskräften (45 Prozent) investieren, um seine Mitarbeiter entsprechend weiterzubilden.

Europäische Unternehmen investieren bereits kräftig in neue digitale Technologien

Die Investitionen in Data Analytics und Cloud-Computing sind in der Mehrheit der befragten Unternehmen bereits weit fortgeschritten (69 respektive 62 Prozent), zudem wollen weitere von ihnen in den nächsten zwei Jahren in diese beiden Technologien investieren (26 bzw. 29 Prozent). Ferner zeigt die Studie: Auch Künstliche Intelligenz (43 Prozent der Nennungen), Augmented & Virtual Reality (38 Prozent) sowie Robotic Process Automation (36 Prozent) werden für die Unternehmen im genannten Zeitraum in den Fokus ihrer Investitionstätigkeit rücken.

Die Chancen und Möglichkeiten von Innovation in Ökosystemen werden noch zu wenig genutzt

Auch wenn in Europa vermehrt regionale Tech-Hubs entstehen, die vom Vorbild des Silicon Valley inspiriert sind, scheinen die europäischen Unternehmen noch nicht umfassend realisiert zu haben, welche entscheidende Rolle derartige Cluster und Netzwerke für das Entstehen von Innovationen spielen. Die Kollaboration in Ökosystemen ermöglicht es, effektiver Wissen auszutauschen, sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren und zusätzliches Fachwissen sowie Ideen von außerhalb der Organisation einzuholen. Das Potenzial, das aus der Zusammenarbeit mit externen Partnern entsteht, wird offenbar noch nicht ausreichend ausgeschöpft: So kooperiert beispielsweise weniger als ein Drittel der befragten Unternehmen mit Start-ups oder Universitäten.

Die größten Innovations-Hindernisse aus Sicht der europäischen Unternehmen

Auf die Frage nach der gravierendsten Hürde bei der Förderung von Innovation in Europa nannten 34 Prozent der Befragten den kulturell bedingten Widerstand gegenüber Veränderung. Darüber hinaus erschweren auch weitere Faktoren wie beispielsweise mangelnde Datensicherheit (30 Prozent) und fehlende technische Fähigkeiten der Mitarbeiter (25 Prozent) in erheblichem Ausmaß die Entwicklung technologiegetriebener Innovationen.

Innovation in Europa – ungebrochen dynamisch

Die Ergebnisse des Innovationsreports 2019 von Deloitte belegen, dass Europa im Wettlauf um die digitale Zukunft keineswegs abgehängt ist. Zwar ist der Druck durch die führenden Wettberber aus den USA und aus Asien hoch, doch die europäischen Unternehmen sind weder schlecht aufgestellt, noch fehlt es ihnen am Mut oder dem Willen, sich der Herausforderung zu stellen. Doch klar ist auch: Es gibt noch viel zu tun, um Innovation in Europa voranzutreiben. Die Studie identifiziert dafür fünf entscheidende Innovations-Hebel für europäische Unternehmen, um das Potential zu heben.

Laden Sie hier die Studie „Innovation in Europe“ herunter und erfahren Sie neben allen Untersuchungsergebnissen im Detail auch mehr zu den Handlungs-Empfehlungen der Innovations-Experten von Deloitte.