Moonshoots for Europe

Article

Fly me to the Moon: Moonshots für eine europäische Innovationskultur

So entwickeln Europas Unternehmen visionäre Ideen, exponentielle Technologien und eine lebenswertere Zukunft für alle: Moonshots for Europe – eine Kooperation von Deloitte und Futur/io.

Disruption ist das Zeichen der Zeit. Alle suchen fieberhaft nach innovativen Geschäftsmodellen und Produktideen. Doch wie finden europäische Unternehmen die durchschlagenden Konzepte, mit denen sie Silicon Valley, Technologievorreitern & Co Paroli bieten können – die europäischen Moonshots der Zukunft? Die neue Kooperation von Deloitte mit dem Forschungs- und Zukunftsinstitut Futur/io stellt essentielle Fragen und gibt zukunftsweisende Antworten. Die Mission: ein Forum für Ideen, Innovation, Austausch. Der Startschuss: die Buchpublikation Moonshots for Europe im Rahmen der World Economic Forum 2019 Woche in Davos. Die ersten Ergebnisse: Die Entwicklung einer eigenständigen europäischen Innovationskultur auf Basis unserer digitalen unternehmerischen Verantwortung und dem adaptiven Ausbau und der Nutzung von Ökosystemen. Hier einige Ideen aus dieser spannenden Kooperation.

Reiseziel Mond: der kreative Wettlauf um neue Ansätze und mutige Moonshots

Fortlaufendes Ausprobieren, statt Dienst nach Vorschrift. Träume verfolgen, statt im Gewohnten verharren. Experimentieren, durchhalten, Grenzen verschieben. Das ist der Spirit, der dem „originalen“ Moonshot vor 50 Jahren zum Erfolg verhalf. Trotz aller Zweifel, Hindernisse und erst noch zu erfindenden Technologien verwirklichte die NASA John F. Kennedys Vision von 1961 und beförderte acht Jahre später die ersten Menschen auf den Mond. Spätestens seit den berühmten Moonshots von Google ist die Idee zum viralen Business-Ansatz geworden. Ihr wollt radikal neue Produkte? Dann überwindet die Schwerkraft eurer risikoscheuen Unternehmenskultur. Lasst kreativen Köpfen Freiheit, fördert ihre genialen Würfe und verrückten Zukunfts-Ideen. Unterstützt sie beim Abheben – auch dann, wenn sich einzelne Moonshots als Fehlzündung herausstellen. Zur neuen Kultur der Innovation gehört nämlich auch eine des kreativen Scheiterns. Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat für seine Moonshots inzwischen X Development gegründet, eine Moonshot Factory für exponentiellen Fortschritt. Zu den bekannten Erfolgen gehören Waymo (autonomes Fahren) und Loon (Internet via Ballons). Weitere begeisternde Projekte sind in der Pipeline: Makani arbeitet an Winddrachen, die Energie erzeugen. FSOC at X entwickelt optische Datenübertragung im All. Project Foghorn dagegen wurde eingestellt, weil der innovative Meerwasser-Treibstoff nicht realisierbar war. Ein beeindruckendes Moonshot-Portfolio. Doch wie können europäische Konzerne bei diesem Space Race um disruptive Ideen mithalten? Was setzen sie den Playern aus USA und China entgegen, die längst in neue Galaxien gestartet sind? Erste ambitionierte europäische Vorstöße gibt es bereits, wie zum Beispiel die dedizierte Moonshot Factory „Alpha“ von Telefónica.

Moonshots for Europe - eine Kooperation von Deloitte und Futur/io

Ich bin der festen Überzeugung, dass die Gestaltung der Zukunft nicht ohne Innovation gelingt. Innovationen sind der Schlüssel, um eine lebenswerte Zukunft zu schaffen, die positive Auswirkungen auf den Menschen als Individuum und die Gesellschaft insgesamt hat. (Nicolai Andersen)

Potenzial für Neues – mitten im „alten Europa“

Kann Europa das radikale Innovations-Mindset, das im Silicon Valley selbstverständlich ist, einfach kopieren? Nicht ohne Weiteres. Denn eine Innovationskultur muss auch zur DNA eines Unternehmens passen. Und da haben europäische Firmen eine andere Veranlagung als die US Technologievorreiter, deren Wurzeln bis zur Gegenkultur der Hippies im San Francisco der 60er Jahre zurückreichen, oder als die grenzenlos dynamischen chinesischen Tech-Giganten. Europäische Konzerne sind eher sicherheitsorientiert, traditionsbewusst, in soziale und politische Strukturen eingebunden. Aber genau darin liegt auch schon ein Schlüssel für einen eigenen Innovations-Ansatz. So argumentiert Nicolai Andersen, Deloittes Chief Innovation Officer in Deutschland, in seinem Beitrag zu Moonshots for Europe. Denn diese Traditionen haben auch sehr positive Dimensionen: Verwurzelung in der Gesellschaft, Verantwortung, Vorrang für Qualität und Sicherheit. Werte, die einst etwa Europas Autoindustrie zu Pionierleistungen in der Fahrzeugsicherheit anspornten. Werte, die heute wieder aktueller sind denn je. Denn bei aller Verbesserung der Lebensqualität, die ihre Innovationen dem Konsumenten bescheren: Technologievorreiter wie Uber, Amazon & Co. geraten zuletzt auch in öffentliche Kritik – als Datenkraken und aufgrund von Cyber Security Skandalen und negativen sozialen Folgen. Gefragt ist deshalb eine neue Stufe von Corporate Social Responsibility. Diese Überlegung inspiriert Andersen zu einem Aufruf zu mehr Verantwortung: The responsibility to be innovators. Eine riesige Chance für Europas Unternehmen. Wenn sie relevante Innovationen anstreben, brauchen sie eine Kultur des Experimentierens, des Intrapreneurships, des Wandels. Darüber hinaus müssen sie aber auch ihren Blick auf das richten, was für die Gesellschaft insgesamt relevant ist. Und zwar im Dialog. Die europäische Tradition könnte dafür idealer Ausgangspunkt sein. Deloitte-Vordenker Andersen sieht in Corporate Digital Responsibility daher einen der wichtigsten Hebel für eine neue Innovationskultur. Jetzt gilt es, die klassische Tugenden Europas in verantwortliche digitale Erfolgsmodelle umzuwandeln und bereit zu sein, für langfristigen Erfolg, unvermeidliche kurzfristige Trade-offs einzugehen.

Erfolg durch kollaborative Ansätze: Innovation durch Ökosysteme

Innovationskultur, Verantwortung, verstärkter Dialog – wie aktivieren Firmen solche Potenziale konkret? Indem sie sich öffnen, sich als Teil eines Ökosystems verstehen und kooperieren, schlägt Kathrin Haug, Managing Director bei Deloitte Digital, in ihrem Buchbeitrag vor. Denn Ökosysteme sind eine wesentliche Quelle für innovative Moonshots. Bis zu 75 Prozent aller disruptiven Produktinnovationen haben laut Studien externen Ursprung. Bislang haben sich Unternehmen als geschlossene Systeme verstanden – ob es um Patente geht oder um Personalstrukturen. Genau solche Grenzen müssen nun überwunden werden. Nur so werden etablierte Player agiler, flexibler, anpassungsfähiger. Nur so partizipieren sie an der digitalen Revolution und stoppen die Erosion ihres Geschäfts. Ökosysteme sind nichts Neues in der Wirtschaft, bislang aber oft hierarchisch aufgebaut. Um besser auf entstehende Kundenwünsche einzugehen, sind dezentrale, adaptive Ökosysteme überlegen. Dabei begegnen sich Partner gleichberechtigt und in fluiden Strukturen. Das schafft Raum für Neues, Moonshots, schnellere Entwicklungsprozesse. Weitere Dimensionen produktiver Interaktion in Ökosystemen: Durch Crowdsourcing profitieren Firmen vom „Wisdom of the Crowd“, der Weisheit der Masse. Kunden entwickeln Produkte mit, Experten teilen ihr Wissen. Ein verwandter Ansatz ist die Plattform-Ökonomie, die Entwicklung eines Forums, in dem Kunden, Dienstleister und Dritte interagieren. So werden Assets produktiver genutzt. In der Gig Economy wird der Ökosystem-Ansatz auf die Workforce ausgeweitet. Flexible Beschäftigungsmodelle ermöglichen mehr Agilität. Eine besonders attraktive Option für die Generierung von Moonshots ist die Kooperation mit Startups. Diese sind konkurrenzlos schnell im Finden neuer Ideen. Ihnen fehlen aber Finanzierung und Marktzugang. In Hubs, Inkubatoren und Acceleratoren helfen ihnen daher Großunternehmen, die Saat zu säen, aus der neue Geschäftsmodelle wachsen. In welche Dimension ein Unternehmen sein Ökosystem auch erweitert, mit solchen Formaten sind die Weichen für den digitalen Umbruch gestellt.

Ökosysteme für innovative Moonshots in Europa

Kollaboration und Ökosysteme helfen den Teilnehmern technologisch auf dem neusten Stand zu sein und über alle Branchen hinweg, Innovationen und neue Geschäftsmodelle zu erkennen und zu nutzen. (Kathrin Haug)

Zusammenarbeiten für Moonshots: Die zukunftsweisende Kooperation von Deloitte und Futur/io

Verantwortung und Kooperation: zwei Schlüsselbegriffe aus der Kooperation von Deloitte und Futur/io – und damit auch schon zwei Beispiele, wie fruchtbar solche Zusammenarbeit sein kann. Mit Futur/io konnte Deloitte einen besonders spannenden Partner gewinnen. Dieses Zukunfts- und Forschungsinstitut hat sich nämlich komplett der Moonshot-Kreation verschrieben. Erstes Ergebnis: das Buch Moonshots for Europe – ein „Kompendium“, um „die Kraft disruptiven Denkens zu entdecken und eine Empfehlung zu geben, wie Moonshot Thinking in Unternehmen etabliert und gefördert werden kann“ (Nicolai Andersen). Aber diese Veröffentlichung im Rahmen der World Economic Forum Woche in Davos ist nur der Anfang. Deloitte kooperiert  auch bei der Futur/io CxO Veranstaltungsreihe.

Das Executive Programme – Zukunfts- und unternehmerische Denkweisen verbinden

Zusammen mit Futur/io haben wir ein Executive Programme entwickelt, um Führungskräfte mit dem Potential exponentieller Technologien vertraut zu machen. Mit ca. 50 exklusiven Teilnehmern, einer hochkarätigen Fakultät und inspirierenden Keynote-Speakern bietet das Executive Programme eine Plattform für Moonshot Thinking, Inspiration und den gemeinschaftlichen Austausch zu Zukunftsthemen sowie sozialer und ökologischer Verantwortung. Unser Moonshot-Workshop zeigt auf, wie Teilnehmer ihre Moonshot-Ideen durch „cross-pollination“ entwickeln, globale Herausforderungen meistern und einen ersten Schritt in Richtung einer „Desirable Future“ tätigen können.

Impressionen des Futur/io Executive Programmes im Videoformat finden Sie hier.

Anmeldungen und weitere Informationen zu Konditionen und VeranstaltungsinhaltenKathrin Haug | Anne Decker

Nächster Executive Programme Termin:

9. - 11. Oktober 2019, H-Farm, Venedig (IT)

mehr Informationen

Futur/io CxO Executive Programme Venice H-Farm